2012-06-12 14:56:48

Vatikan/Großbritannien: Kardinal Koch hofft für Bischofssynode


Die Entscheidungen der Generalsynode der anglikanischen Kirche in Großbritannien werden die Weichen für den ökumenischen Dialog mit Rom, aber auch für den inneren Zusammenhalt der eigenen Kirche stellen. Das hat der Ökumenebeauftragte des Vatikan, Kardinal Kurt Koch, in einer Rede vor Vertretern der anglikanischen Kirche in London betont. Vom 9. bis zum 11. Juni war der schweizerstämmige Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen in Großbritannien unterwegs, das feierliche Abendessen in London mit den Vertretern der anglikanischen Kirche sei aber der „Höhepunkt” seiner Reise gewesen, betonte der Kardinal während seiner Rede. Er erinnerte daran, dass es viele Stimmen gebe, die die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der anglikanischen Kirche in einer Krise sähen. Die Konsequenzen der Entscheidungen, so der Kardinal, seien vorsichtig abzuwägen. Dennoch sei er beeindruckt von der Offenheit und Entschiedenheit, mit der die anglikanischen Bischöfe strittige Fragen diskutierten, und er werde die Synode mit seinem Gebet begleiten.


Hintergrund

Die anglikanische Generalsynode, die im Juli 2012 stattfinden wird, hat unter anderem die schwierige Aufgabe, über die strittige Frage der Zulassung von Frauen zum Bischofsamt zu befinden. Damit die Regelung angenommen wird, müssen in der Generalsynode im Juli die Delegierten der drei Häuser - der Bischöfe, der Kleriker und der Laien - jeweils mit Zweidrittelmehrheit zustimmen. Danach ist noch die Zustimmung in beiden Kammern des britischen Parlaments nötig. Ein Beschluss zur Zulassung von Frauen zum Priesteramt 1992 passierte die Generalsynode nur mit drei Stimmen über dem erforderlichen Quorum bei den Laien.

(rv/kap 12.06.2012 cs)







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