Birma: Internationale Gemeinschaft ruft Regierung zum Handeln auf
Die internationale Gemeinschaft ruft dazu auf, die blutigen Konflikte im birmanischen
Staat Rakhine im Westen des Landes friedlich zu beenden. In den letzten Tagen sind
bei ethnisch-religiös motivierten Zusammenstößen zwischen Muslimen und Buddhisten
mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Die amerikanischer Staatssekretärin
Hillary Clinton betonte, „die Situation“ zeige „die absolute Notwendigkeit gegenseitigen
Respekts zwischen den ethnischen und religiösen Gruppen auf“. Der Sprecher der Vertreterin
für Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union, Catherine Ashton, zeigte
sich zuversichtlich, dass die Sicherheitskräfte diese schwierigen interethnischen
Gewalttaten in einer geeigneten Weise angehen würden“.
Die Menschenrechtsorganisation
Human Rights Watch (HRW) hat von der birmanischen Regierung ein entschiedenes Vorgehen
gegen die Gewalt zwischen Buddhisten und Muslimen gefordert. Bislang habe die Regierung
zu wenig unternommen, um die Auseinandersetzung in der mehrheitlich von Buddhisten
bewohnten Provinz Rakhine zu beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu
ziehen, heißt es in einer am Dienstag in New York veröffentlichten Erklärung. HRW
forderte Birma auf, internationalen Beobachtern, Hilfswerken und Diplomaten ungehinderten
Zugang zu der Region zu gewähren. Die birmanische Regierung müsse bedrohte Gemeinschaften
wie die Rohingyas schützen; dies werde jedoch nur geschehen, wenn internationale Beobachter
vor Ort seien, so HRW. Den Ausschreitungen vorausgegangen waren zahlreiche Gewalttätigkeiten
zwischen Buddhisten und Muslimen, für die sich die Religionsgruppen gegenseitig verantwortlich
machten. Birmas Regierung verhängte am Wochenende den Ausnahmezustand über die Provinz.
Die Vereinten Nationen begannen damit, Mitarbeiter aus der Konfliktregion abzuziehen.