„Wir haben es mit einer kriminellen Gruppe zu tun, die die Kirche als Feind betrachtet,
weil sie in ihren Augen die westliche Kultur verkörpert.“ So reagiert der Vorsitzende
der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos, auf
die neuerlichen Anschläge auf Sonntagsgottesdienste. Dabei kamen in Jos und Biu mindestens
vier Menschen ums Leben. „Ich glaube nicht, dass die Angreifer die Mehrheit der Muslime
vertreten“, so der Erzbischof. Als Urheber der Anschläge hat die islamistische Gruppe
„Boko Haram“ sich selbst bezichtigt. Kaigama spricht von einer „Bande, die jede Orientierung
verloren hat“: „Sie wissen nicht einmal mehr, was sie mit dieser Gewalt erreichen
wollen.“ Von Rom aus zeigte sich Vatikansprecher Federico Lombardi bestürzt über die
häufigen Angriffe auf Gottesdienstbesucher in Nigeria. Der Vatikan bitte die Behörden
des Landes, mehr gegen die Gewalt zu tun, sagte Lombardi.