2012-06-11 15:40:53

Kirche wird Moschee? Das geht zu weit


RealAudioMP3 Zum ersten Mal ist in Deutschland eine Kirche in ein alevitisches Gotteshaus umgewandelt worden. Die evangelisch-methodistische Gemeinde in Mönchengladbach habe bereits am 2. Juni eine ihrer Kirchen an die ortsansässige alevitische Gemeinschaft übergeben, berichtete die in Berlin erscheinende Tageszeitung „Die Welt“ an diesem Wochenende. Bisher galt ein Konsens der christlichen Konfessionen in Deutschland, dass Kirchen gegebenenfalls in Synagogen, nicht aber in islamische Gotteshäuser umgewandelt werden dürfen.

Für den Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke geht das zu weit. Im Interview mit dem Kölner Domradio sagte der für den interreligiösen Dialog zuständige Bischof:

„Christen pflegen ein freundschaftliches Verhältnis zu anderen Religionen. Aber dennoch dürfen wir grundsätzliche Verschiedenheiten nicht aus den Augen verlieren. Deshalb halte ich eine solche Umwandlung für falsch. Wir wollen die Religionen nicht vermischen. Christen haben nun mal den hohen Anspruch, dass sie sagen: Jesus Christus ist der Mittler zu Gott hin und das für alle Menschen; jeder Mensch hat irgendeine Beziehung, auch wenn er sie nicht immer so realisiert. Und von daher können wir Christus nicht einfach einreihen in die Reihe religiöser Führer, ob das Buddha oder Mohammed ist. Bei allem Respekt vor ihnen! Wir müssen schon unsere eigene christliche Identität hochhalten. In aller Liebenswürdigkeit natürlich, ohne andere zu verurteilen; im Dialog mit anderen Religionen selbstverständlich. Aber nicht mit der Tendenz: Wir reihen uns ein in eine Planetenschar religiöser Führer, die um die eine Sonne Gottes herumschwirren.“

Weihbischof Jaschke findet nicht, dass die Umwidmung eines Gotteshauses von einer Religion zur anderen besser ist, als einen Veranstaltungsraum oder Ähnliches entstehen zu lassen.

„Auch das entspricht nicht einem katholischen Verständnis. Ich bin dann schon für einen Abriss eines Gottesdienstraumes. Dann kann Neues entstehen. Eine Disco oder moralisch Zweideutiges - das ist in einer ehemaligen Kirche unerträglich.“

(domradio 11.06.2012 sk)








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