Die Aufgabe der katholischen
Kirche in einem jeden Staat ist es, dem Gemeinwohl zu dienen. Daran erinnerte der
Papst an diesem Samstagvormittag. Er empfing die Bischöfe Papua Neuguineas und der
Insel Salomon im Vatikan anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs. In seiner Rede ging Benedikt
XVI. auf die Rolle der Kirche in der Öffentlichkeit ein: „Wenn die Kirche ihre Stimme
in der Öffentlichkeit vernehmen lässt, dann macht sie das aus legitimen Gründen und
weil sie dazu beitragen möchte, das Gemeinwohl zu fördern“, so der Papst wörtlich.
Die Kirche stelle nie konkrete politische Lösungen vor. „Es geht aber darum, durch
die Hilfe der Vernunft die moralischen Prinzipien zu verteidigen“, fügte Benedikt
XVI. an. Denn die Kirche wolle und solle einem Staat bei der Förderung des Wohles
ihrer Bürger beistehen.
Rolle der Familie Eine bedeutende
Rolle nehme die Familie ein, die in jeder Gesellschaft und Kultur wichtig sei. „Deshalb
ist es wichtig, dass die Kirche ihre Prioritäten in der Evangelisierung bei den Eheleuten
und in den Familien setzt und dort die katholische Lehre verbreitet“, sagte der Papst
weiter. Auch die Bildung der Laien und der Geweihten seien wichtige Aspekte, fügte
Benedikt XVI. an, damit sie nicht „durch die falschen Versprechungen des Materialismus“
auf falsche Wege gerieten. Es sei für jeden Christen wichtig, durch ein tugendhaftes
Leben für andere ein Vorbild zu sein. „Deshalb bitte ich die Bischöfe durch ihre Arbeit
und Führung, diesem Ziel dienlich zu sein und damit all jene anzusprechen, die Christus
noch nicht kennen, sowie jenen zu helfen, die schwach im Glauben sind“, sagte der
Papst abschließend.
Aids-Kranke auf Papua Neuguinea Papst
Benedikt XVI. würdigte indessen die kirchliche Hilfe für Aids-Kranke und HIV-Infizierte
auf Papua Neuguinea und den Salomon-Inseln. Die Unterstützung der dortigen diözesanen
Caritas-Verbände für Arme, Ausgegrenzte und Kranke sei „bemerkenswert“, sagte der
Papst vor Bischöfen dieser Inseln. Dies gelte vor allem für die Betreuung von Aids-Kranken
und HIV-Infizierten. Papua Neuguinea gehört nach Angaben der Vereinten Nationen im
pazifischen Raum zu den am stärksten von der Immunschwächekrankheit betroffenen Ländern.
Aids-Kranke sind in dem Inselstaat häufig Diskriminierungen ausgesetzt. In den vergangenen
Jahren kam es wiederholt zu gewalttätigen Angriffen gegen Betroffene.