Ende Juni werden die Namen der sechs Bischöfe und elf Mönche bekanntgegeben, die bei
der Wahl des neuen Papst-Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche zur Auswahl stehen.
Das berichtet die ökumenische Stiftung „Pro Oriente“. Die Kandidaten wurden vom Wahlkomitee
bestimmt, das aus neun Bischöfen und neun Laienvertretern besteht. Erfordernisse für
die Zulassung der Kandidaten waren die ägyptische Staatsbürgerschaft, ein Alter über
40 Jahren, mindestens 15 Jahre Leben im Kloster und Unterstützung durch sechs Bischöfe.
Sobald das Wahlkomitee die Namen bekanntgegeben hat, kann jeder koptische Christ gegen
einen oder mehrere Kandidaten begründeten Einspruch erheben. Das Wahlkomitee wird
dann der Wahlversammlung eine Liste mit fünf bis sieben Namen vorlegen. Die Wahlversammlung
wird voraussichtlich im September zusammentreten. Insgesamt gehören ihr 3.000 Personen
an, u.a. die Mitglieder des Heiligen Synods, Delegierte der Diözesen und der Klöster,
aber auch prominente Laien, darunter viele Universitätsprofessoren und Journalisten.
Aufgabe der Wahlversammlung ist es, drei Kandidaten zu bestimmen. Beim definitiven
Wahlvorgang wird dann ein Kind mit verbundenen Augen aus einem Kelch, in dem drei
Blätter mit den Namen der Kandidaten liegen, den Patriarchen auswählen. Vermutlich
wird auch ein viertes - leeres - Blatt im Kelch liegen, damit „erkenntlich wird, wenn
keiner der Kandidaten dem Willen Gottes entspricht“.