2012-06-08 15:27:18

Syrien: Flüchtlingskatastrophe befürchtet


Vor einem syrischen Flüchtlingselend ungeahnten Ausmaßes hat der Nahost-Experte der Caritas, Stefan Maier, gewarnt. Schon eine halbe Million Syrer sei auf der Flucht, es könnten aber noch viel mehr werden, wenn die Situation weiter eskaliert, so Maier in der aktuellen Ausgabe des „Vorarlberger Kirchenblattes“. Besonders tragisch sei das Schicksal der Hunderttausenden irakischen Flüchtlinge, die sich in Syrien aufhalten, so Maier. Die vor Terror und Gewalt im Irak geflüchteten Menschen bekämen in Syrien kaum noch Unterstützung, sie dürften offiziell nicht arbeiten und stünden vor dem existenziellen Nichts.

Da die syrische Regierung keine westlichen Hilfsorganisationen ins Land lasse, gelte es jene Flüchtlinge zu unterstützen, die es in ein sicheres Drittland schaffen. Die Nothilfe der Caritas Österreich konzentriere sich dabei auf den Libanon, wo laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen bisher 24.000 Syrer Zuflucht gesucht hätten. Maier berichtet, dass die Flüchtlinge dort in Massenquartieren lebten, hauptsächlich aber bei libanesischen Gastfamilien, die selbst sehr arm seien. Doch in den Libanon zu gelangen, sei gefährlich. Die Caritas Libanon bemühe sich, in den nächsten drei Monaten jeweils 2.000 syrische Flüchtlingsfamilien mit Lebensmittelpaketen, Hygiene- und Babyartikel, Decken und Bekleidung zu versorgen. Die Caritas Österreich habe als Soforthilfe 50.000 Euro aus ihrem Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt.

(kap 08.06.2012 cs)







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