Mit Blick auf die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise warnt der Kärntner Bischof
Alois Schwarz vor Vereinfachungen und vor der Versuchung zu schnellen Lösungen. „Die
Suche nach einfachen und als umfassend geglaubten Lösungen führt zu populistischen
Vereinfachungen und fundamentalistischen Tendenzen, von denen auch die Kirche getroffen
wird.“ Das sagte Schwarz beim Sommerempfang für Wirtschaftspartner der Diözese in
St. Georgen. Angst sei, so der Bischof, grundsätzlich ein schlechter und gefährlicher
Berater. Vom Phänomen der Angst ausgehend sei die Versuchung der „schnellen Lösung“
für die Krise verständlich. Allerdings blieben die meisten Vorschläge im technischen
Bereich stecken, „wobei sie der ,Logik des quantitativen Mehr‘ folgen: mehr Wachstum,
mehr Arbeitsplätze, mehr Flexibilität, mehr Sparen. Es werde sicherlich notwendig
sein, der Wirtschaft Impulse zu geben. Nur stelle sich die Frage, „ob das ,quantitative
Mehr‘ nicht von einem ,qualitativen Mehr‘ und von einem ,Anders‘ abgelöst werden müsste“.
Die aktuelle wirtschaftliche, politische und soziale Situation fordere weiterhin zu
einer neuen Standortbestimmung für den Menschen und seine Würde heraus.