„Gott ist auch in diesen stürmischen Zeiten anwesend“
Auch wenn das Schiff Petri, also die Kirche, derzeit in unruhigen Gewässern fährt:
Der Herr ist anwesend, er lebt, er hat die „Regierung der Welt in der Hand“. Mit diesen
Worten hat Papst Benedikt XVI. sich am Sonntag an Kardinäle, Bischöfe und einige
Familien gewandt. Das Kirchenoberhaupt sprach frei eine kurze Tischrede beim Weltfamilientreffen
in Mailand und streifte dabei in indirekter Weise offenbar die Vatileaks-Affäre, die
am Wochenende in italienischen und internationalen Medien mit neuen Enthüllungen aufwartete.
In Mailand ging es freilich um anderes, erinnerte der Papst; er bedankte sich für
die in Mailand gemachte „Erfahrung der Lebendigkeit der Kirche“.
„Auch
wenn man manchmal denkt, das Schiff Petri sei den feindseligen Winden ausgeliefert
– und das ist wahr -, so stimmt es doch auch, dass wir sehen, wie präsent der Herr
ist, er lebt, er ist wirklich auferstanden, er hat die Regierung der Welt in der Hand
und die Herzen der Menschen. Diese Erfahrung der lebendigen Kirche, die aus der Liebe
Gottes lebt, die für den Auferstandenen arbeitet, ist, würde ich sagen, das Geschenk
dieser Tage.“
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bezeichnete die
Papstiviste beim Weltfamilientreffen als „großen Erfolg“.
„Ich glaube wirklich
der Papst hat in einfacher Weise erklärt, wie ein christliches Leben in der Familie
eine Quelle von Freude und Zukunft sein kann.“
Benedikt habe die Gelegenheit
genutzt, den Menschen zu erklären,
„wie wichtig die Familie ist für die
Zukunft der Menschheit und der Gesellschaft ist – und dass die christliche, die katholische
Sichtweise der Familie wirklich helfen kann, den Sinn dieser Realität zu finden und
zu bilden.“
Es gehe da „um die großen menschlichen und geistlichen Werte“,
die die Familien im täglichen Leben mit der Erziehung der Kinder machen können. Das
lege die Basis für gemeinsame gesellschaftliche Werte wie Solidarität, Dienst für
die anderen, Selbsthingabe, „damit nicht nur in einem utilitaristischen Sinn das Leben
gestaltet wird“, so Lombardi. (rv 04.06.2012 gs)