D: Berlin legt Zwischenbilanz zu Missbrauchsfällen vor
Das Erzbistum Berlin hat einen Zwischenbericht über mutmaßliche Fälle sexuellen Missbrauchs
durch Kirchenleute vorgelegt. Demnach wurden seit dem Beginn der systematischen Erhebung
solcher Fälle im Jahr 2002 insgesamt 19 Kleriker, Ordensleute und Kirchenmitarbeiter
des Missbrauchs beschuldigt, so die Pressemitteilung aus dem Erzbistum Berlin. Davon
seien acht Vorwürfe nicht mehr zu klären, da beispielsweise die beschuldigte Person
bereits verstorben ist. Fünf Fälle seien abgeschlossen, in sechs Fällen dauere das
Verfahren derzeit noch an. Staatsanwaltliche Ermittlungen liefen derzeit in keinem
der Fälle. Zum großen Teil handle es sich um Vorgänge aus der Zeit vor 1980, dem Erzbistum
bekannt gemacht wurden die meisten Fälle seit 2010.
Bisher wurden sieben Anträge
auf Leistungen in Anerkennung des Leids gestellt, das Opfern sexuellen Missbrauchs
zugefügt wurde, davon wurden drei bereits bewilligt. Die Beauftragte für Verdachtsfälle
sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch Kleriker, Ordensangehörige oder andere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst, Sigrid Rogge, betont, dass
natürlich nach wie vor Verdachtsfälle benannt und Anträge gestellt werden können.
Im Erzbistum Berlin hatte die Enthüllungswelle von sexuellem Missbrauch durch Kleriker
im Januar 2010 ihren Anfang genommen.