USA/Vatikan: Frauenorden reagieren auf vatikanische Vorwürfe
Einer der Dachverbände katholischer Frauenorden in den USA (LCWR) reagiert auf die
gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Der Vatikan hatte vor sechs Wochen in einem Untersuchungsbericht
vielen Ordensmitgliedern lehrmäßige Mängel attestiert und eine weitreichende Reform
des Verbandes angekündigt, dem rund 80 Prozent der Frauenorden und Frauenkongregationen
in den Vereinigten Staaten angehören. Zum ersten Mal seit Bekanntwerden der Vorwürfe
legte der Dachverband nun seine Position dar. Spannungen im Verhältnis zwischen Vatikan
und den US-amerikanischen Frauenorden gibt es laut Medienberichten aufgrund unterschiedlicher
Positionen in den Themenbereichen Lebensschutz, Sterbehilfe, Frauenweihe, Feminismus
und Homosexualität. Mit der geplanten Reform des Dachverbandes des LCWR seien nun
besondere Herausforderungen für deren Arbeit verbunden.
Gespräche in
Rom Vertreter des Verbandes treffen sich am kommenden 12. Juni in Rom mit
der vatikanischen Glaubenskongregation unter der Leitung des us-amerikanischen Kardinals
William Levada. Der vom Vatikan mit der Reform des Verbandes beauftragte Erzbischof
von Seattle, Peter Sartain, gab am Freitag derweil bekannt, er freue sich auf die
Gespräche in Rom. Der „historische und aktuelle Beitrag“ der Schwestern in der katholischen
Kirche erfülle ihn mit „tiefem Stolz“. Der Vatikanbericht zu den Frauenorden ist Ergebnis
einer Apostolischen Visitation der US-Frauenorden, die im Dezember 2008 von der vatikanischen
Ordenskongregation angeordnet worden war.