Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki hat im anhaltenden Streit um den neuen Berliner
Großflughafen zur Mäßigung gemahnt. „Die Verschiebung des Eröffnungstermins ist ärgerlich,
und sie ist kostspielig“, räumte er am Samstag im RBB-Hörfunk ein. „Doch eine Katastrophe
ist es nun wirklich nicht, jedenfalls nicht für die Stadt.“ Kein Flugzeug sei abgestürzt,
keine Halle eingestürzt. Es habe keinen Großbrand gegeben und auch keinen Anschlag.
Wer ein Haus oder auch nur eine Datsche gebaut habe, wisse, dass Zeit- und Kostenpläne
selten eingehalten würden, betonte der Erzbischof. „Selbst dem größten Perfektionisten
kommt irgendwas dazwischen.“ Die Erfahrung, dass bei einem Mammutprojekt wie einem
Flughafen keine „Punktlandung“ erreicht werde, sei weder neu noch auf Berlin beschränkt.
Auch das Scheitern gehöre zu einer „Großbaustelle der Moderne“. „Also Schluss mit
der Häme. Machen wir das Beste aus der Situation“, riet Woelki.