Der Familienkongress
in Mailand befasst sich nicht nur mit europäischen Themen, viele Besucher und Teilnehmer
sind aus anderen Kontinenten angereist, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Kyrillos
William ist Bischof von Assiut und Administrator des koptisch-katholischen Patriarchats
von Ägypten, spricht also für eine Minderheit innerhalb der christlichen Minderheit.
In seiner Heimat dominiert zur Zeit die eine große Frage:
„Bei allen Ägyptern
gibt es zur Zeit nur ein Thema: Was wird in Zukunft? Alle fürchten sich vor den Fundamentalisten,
die Ägypten in einen islamistischen Staat verwandeln wollen. Das wäre auch für die
Muslime fürchterlich. Wir leben sozusagen in den sechs Tagen der Arbeit und hoffen
auf den siebten Tag, den Tag der Ruhe und des Festes.“
Von dem Familienkongress
in Mailand wolle man sich auch in Ägypten inspirieren lassen, so Bischof Kyrillos;
man werde die Erfahrung in einem kleinen nationalen Familienkongress aufgreifen. Gerade
die Familien seien eine der Kräfte für den Wandel Ägyptens, und innerhalb der Familien
die Jugend:
„Wir sind optimistisch, weil gerade die jungen Menschen ein
neues Ägypten und eine neue Nation wollen: Zivil, demokratisch und frei. Die sind
mutig und kämpfen. Sie werden nicht zulassen, dass die Extremisten das Land dorthin
steuern, wo sie es nicht haben wollen.“