D: „Kein ‚Ihr' und ‚Wir' zwischen Muslimen und Christen“
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat Bundespräsident Joachim Gauck
für dessen Äußerung gelobt, die hier lebenden Muslime gehörten zu Deutschland. „Der
Bundespräsident bricht nicht mit bisherigen Vorstellungen, sondern führt die begonnene
Debatte als kluger Moderator fort. Der erneute Erregungs-Remix über die jüngste Äußerung
ist nur hinderlich“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Freitagsausgabe). Er widersprach Medienberichten, wonach er Gauck „Geschichtsfälschung“
vorgeworfen haben soll. Mazyek betonte, Gauck habe sich nicht von der Einschätzung
seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. „Wir
dürfen nicht in ein Ihr und Wir abgleiten, das der Vielfalt in Deutschland nicht angemessen
ist“, sagte Mazyek. Er zeigte sich zuversichtlich mit Blick auf den weiteren Dialog,
wobei sicherlich helfe, dass „Gauck von Hause aus Theologe“ sei.