Weltfamilientreffen: „Rückbesinnung auf den Wert der Familie“
Katholische Delegationen und Familien aus fünf Kontinenten sind in diesen Tagen nach
Mailand gereist, um am VII. katholischen Weltfamilientreffen teilzunehmen, das an
diesem Mittwoch offiziell beginnt. Prominentester Gast in der norditalienischen Metropole
ist ab Freitag Papst Benedikt. Die Vorbereitungen auf das Treffen hätten sich in Mailand
bereits positiv niedergeschlagen, berichtet der Erzbischof der Gastgeberstadt, Kardinal
Angelo Scola, im Interview mit Radio Vatikan.
„Diese Gelegenheit, die der
Papst uns angeboten und die der Päpstliche Familienrat geplant hat, hat in der Wirklichkeit
unserer Gemeinden und auch in der ganzen Gesellschaft eine tiefe Besinnung auf das
kostbare Gut der Familie bewirkt. Das habe ich in der letzten Zeit wachsen sehen;
beeindruckend ist auch das Echo aller Medien. Die auf eine stabile Beziehung aufbauende
und dem Leben gegenüber offene Familie aus Mann und Frau wird ins Zentrum gestellt.
Darüber können wir dankbar sein, es ist ein Modell, das alle Menschen erleben und
das wir in Gegenwart und Zukunft schützen müssen – es ist heute Schmerzen und Anstrengungen
ausgesetzt.“
Das Motto des Weltfamilientreffens „Die Familie – zwischen
Arbeit und Fest“ könnte in Zeiten der wirtschaftlichen Krise und der moralischen Verunsicherung
nicht passender sein, findet Kardinal Scola. Schließlich sei gerade die Familie ein
Kraftzentrum, das helfen könne, die Herausforderungen des Alltags zu meistern:
„Wir
möchten von einer tiefen und verwurzelten Einheit ausgehen. Wenn wir einmal nachdenken:
im Leben eines Jeden spielen die Aspekte Gefühl, Arbeit und Ausruhen eine Rolle. Aus
dieser Sicht ist die Wahl des Themas und unser Nachdenken, Gebet und Austausch darüber
passend in einer Zeit der Anstrengungen. Es ist ein Angebot an jede Person, in unserem
tiefsten Inneren die Energie zu finden, um den großen Kontradiktionen unseres Lebens
zu begegnen. Gerade weil wir heute so sehr auf der Probe stehen, kann dieses siebte
Weltfamilientreffen Hoffnung und Vertrauen schenken.“
Offiziell eröffnet
worden war das Welttreffen am Mittwochmorgen mit einem internationalen Pastoral-Kongress
mit knapp 7.000 Teilnehmern. Benedikt XVI. wird am Freitragnachmittag in Mailand erwartet.
Programmpunkte des Papstes am ersten Tag: eine Ansprache an die Stadtbevölkerung vor
dem Dom und abends ein Konzert im weltberühmten Mailänder Opernhaus „La Scala“. Das
vorhergehende Weltfamilientreffen fand im Januar 2009 in Mexiko statt.