Neben den zahlreichen Todesopfern und Verletzten sind durch die Serie von Erdbeben
in Norditalien weit mehr als 100 Kirchen teils stark beschädigt worden. Allein in
Mantua und Umgebung sollen rund 100 von insgesamt 300 Kirchen durch die Erschütterungen
in Mitleidenschaft gezogen worden sein, berichtet die Tageszeitung „Corriere della
Serra“ am Mittwoch. Zahlreiche Gotteshäuser in der Region Emilia-Romagna wurden wegen
Einsturzgefahr gesperrt. In der Kleinstadt Mirandola brach eine der ältesten Franziskanerkirchen,
San Francesco d'Assisi aus dem 13. Jahrhundert, in sich zusammen. In dem Gotteshaus
befindet sich die Grabstätte der Familie des Renaissance-Philosophen Giovanni Pico
della Mirandola (1463-1494). Eine weitere Kirche im Stadtzentrum wurde fast völlig
zerstört. Anfängliche Befürchtungen, auch die wegen ihrer Fresken von Giotto berühmte
Kapelle der Scrovegni in Padua könnte durch die Erdbeben beschädigt worden sein, bestätigten
sich nach Medienberichten nicht.
Auch ein katholischer Priester
kam ums Leben
Durch die neuen Beben seit Dienstagmorgen kamen jüngsten
Meldungen zufolge insgesamt 16 Menschen ums Leben; 350 weitere wurden verletzt. Unter
den Todesopfern ist auch ein katholischer Priester. Ivan Martini kam ums Leben, als
er seine Kirche in der Gemeinde Rovereto sulla Secchia nordöstlich von Modena betrat,
um sich einen Überblick über Schäden zu verschaffen und eine Marienstatue ins Freie
zu bringen. Der 64 Jahre alte Geistliche wurde unter den Trümmern der einstürzenden
Kirche begraben. Das Gotteshaus war bereits durch einen Erdstoß vor zehn Tagen erheblich
beschädigt worden. Ein weiterer Priester erlitt durch den Einsturz seiner Kirche in
der Gemeinde Carpi Verletzungen.