Der deutsche Wissenschaftsrat will die privaten und kirchlichen Hochschulen in Deutschland
kräftig aufwerten. Nichtstaatliche Hochschulen seien fester „Bestandteil“ des deutschen
Wissenschaftssystems, erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Wolfgang Marquardt,
am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Künftig sollten sie deshalb an öffentlich
geförderten Programmen und Wettbewerben teilnehmen dürfen. Damit vollzieht der Wissenschaftsrat
eine Kehrtwende. Bislang galten Privatunis als „Ergänzung“ zu staatlichen Einrichtungen.
Der Wissenschaftsrat hat in dieser Form erstmals private und kirchliche Hochschulen
analysiert und ein Gutachten vorgelegt.
Der Verband der Privaten Hochschulen
begrüßte das Gutachten. „Damit erkennt der Wissenschaftsrat endlich die bildungspolitischen
Realitäten in Deutschland an“, sagte der Vorsitzende Klaus Hekking der „Financial
Times Deutschland“. Seit 2001 begutachtet der Wissenschaftsrat private Hochschulen.
Diese Akkreditierung ist so etwas wie eine Betriebserlaubnis für private Träger.