Nach dem Nordkivu könnte es in einer weiteren Region im Osten der Demokratischen Republik
Kongo im Distrikt Ituri zu erneuten Gefechten kommen. Wie der Fidesdienst unter Berufung
auf die kongolesische Presse berichtet, haben sich vier bewaffnete Gruppen in der
Region zu einer neuen Bewegung, Bündnis der bewaffneten Gruppen in Ituri (COGAI),
zusammen geschlossen. Chef der Gruppe soll der Deserteur Matata Banaloki, auch „Cobra“
genannt, sein. Die Rebellenbewegung COGAI fordert von der Regierung eine Amnestie
für Milizionäre in Ituri und die Umwandlung des Verwaltungsdistrikts in eine Provinz.
Außerdem soll in Ituri eine Militärzone unter Leitung eines aus der Region stammenden
Offiziers geschaffen werden. Wie im Nordkivu (der an die Provinz Ituri angrenzt),
wo bereits aus Deserteuren bestehende Milizen aktiv sind, besteht auch die COGAI vorwiegend
aus ehemaligen Soldaten der kongolesischen Armee. Im Distrikt Ituri kämpfen Hema
und Lendu seit langem um den Landbesitz. Nach Ansicht der einheimischen Presse in
Kinshasa ist der Distrikt jedoch auch ein weiterer Mosaikstein beim Kampf von einheimischen
Milizen und ausländischen Regierungen und Unternehmen um die Bodenschätze in der Region.
„Bei den Forderungen der COGAI“ so die Tageszeitung „Le Potentiel“, „geht es nicht
um die politische Identität der Region sondern um wirtschaftliche Interessen im Zusammenhang
mit der Förderung von Erdöl und der Ausbeutung der Goldminen“.