„Diese Gräueltaten
müssen enden“ – das sagt zur Lage in Syrien der päpstliche Nuntius in dem Land, Erzbischof
Mario Zenari. Bei schweren Angriffen auf die zentralsyrische Stadt Al-Hula in der
Provinz Homs sind nach Oppositionsangaben mehr als 100 Menschen getötet worden. Allerdings
lassen sich die Vorgänge wegen der Medienblockade nicht überprüfen. Nach offiziellen
UNO-Angaben sind in Syrien 10.000 Menschen ums Leben gekommen, seit das Assad-Regime
vor 14 Monaten begann, friedliche Proteste blutig niederzuschlagen. Nachrichten wie
jene aus Al-Hula sind schockierend und alltäglich zugleich. Erzbischof Zenari:
„Das
tut weh, das tut allen weh, die ein Mindestmaß an Menschlichkeit haben. Und doch,
gerade in dieser Lage sollte man das weite Panorama der Wirklichkeit nicht vergessen,
mit seinen vereinzelten Funken der Hoffnung in diesem Meer von Blut und Gewalt.“
Gerade
im umkämpften Homs, erzählt der päpstliche Botschafter in Damaskus weiter, sind im
Stillen Gesprächsinitiativen entstanden.
„Es kommt zu interreligiösen Treffen
zwischen Priestern und islamischen Geistlichen, manchmal beteiligen sich auch zivile
Autoritäten. Und das in einer Gegend wie Homs. Dort haben vor einiger Zeit religiöse
Autoritäten begonnen zu handeln und sich zu treffen. Es ist eine Gruppe von rund 25
Personen. Sie fangen in aller Freundschaft und Offenheit an zu sagen, nun, hier müssen
wir reagieren, und Lösungen finden, die in unserem Land selbst entstehen.“
Auch
die ganz alltägliche Präsenz von Christen und ihre Bemühungen um Dialog und Frieden
im Kleinen hebt der Nuntius hervor.
„Da gibt es die teils wirklich heldenhafte
Anwesenheit von Ordensfrauen und –Männern oder Priestern unter der Bevölkerung und
Akte gegenseitiger Hilfe. Da werden auf konkrete Weise die Barrieren der Religionen
überwunden.”