2012-05-23 14:44:49

Syrien: Appell an Kofi Annan


Der in Syrien lebende Jesuit Paolo Dall`Oglio hat an den UNO-Sondergesandten für Syrien Kofi Annan geschrieben. In dem Brief an den früheren UNO-Generalsekretär macht der gebürtige Italiener deutlich, dass es aus seiner Sicht keine Alternative zum sogenannten Annan-Friedensplan für Syrien gebe: „Wir klammern uns daran wie Schiffbrüchige an ein Floß“, schreibt er wörtlich. Die Vereinten Nationen sollten zehnmal so viele Beobachter nach Syrien schicken als ursprünglich geplant, drängt Dall`Oglio, der in den Bergen bei Damaskus das Kloster „Mar Musa“ leitet. Statt dreihundert würden also dreitausend „Blauhelme“ gebraucht. Als Hauptproblem Syriens benennt der Jesuit, dass Schiiten und Sunniten „mittlerweile echte Probleme damit haben, zusammenzuleben“. Das bedeute auch „für andere Minderheiten, vor allem die christlichen, große Schwierigkeiten“. Ein politischer Verhandlungsprozess, wie Annan ihn sich für Syrien wünsche, sei kaum vorstellbar „ohne eine echte Änderung in der Struktur der Macht, vor allem in einer Lage, wo die Regierung nur eine Fassade ist und auch das herrschende Regime einer obskuren Gruppe von Drahtziehern gehorcht“, so Dall`Oglio wörtlich. Bevor man den Staat „retten“ könne, müsse man ihn erst einmal „befreien“. Der Jesuit fordert außerdem „die Aufhebung von nicht-personenbezogenen Sanktionen“ und das Entsenden von Experten nach Syrien, „die dabei helfen, Demokratiezentren in den Regionen aufzubauen und lokale Versöhnungs-Komitees zu gründen“.


(popoli 23.05.2012 sk)








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