Österreich/Tibet: „Gelebte religiöse Werte widersprechen der Gewalt“
Religiös motivierte Gewalt ist ein Missbrauch von Religion. Das hat der Dalai Lama
bei einem Besuch in Österreich betont. „Wenn man religiöse Werte tatsächlich lebt,
ist es unmöglich, Religion für Gewalt zu missbrauchen“, sagte das geistliche Oberhaupt
des tibetanischen Buddhismus bei einer interreligiösen Dialogveranstaltung in der
Salzburgarena. An der Begegnung nahmen auch der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser,
die evangelische Superintendentin Luise Müller, der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft
Fuat Sanac und der Wiener Rabbiner Schlomo Hofmeister teil. Erzbischof Kothgasser
betonte, dass die Religionen gemeinsam zu Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung
der Schöpfung beitragen wollten. Die Herausforderung einer multireligiösen Gesellschaft
sei ein „bedeutsames Zeichen der Zeit“, der Dialog mit Andersgläubigen dürfe für Katholiken
jedoch nicht einfach ein „Modetrend“ sein, so Kothgasser: „Katholisch sein heißt,
aufmerksam zu sein für das Wahre und Heilige, das Schöne und Gute, dass sich in unterschiedlichsten
Religionen zeigen kann.“