Papst betet für Opfer des Erdbebens und des Sprengstoffattentates
Nach dem Mittagsgebet
hat der Papst der Opfer des Erdbebens gedacht, das am Sonntagmorgen die norditalienische
Region Emilia Romagna erschütterte. Weiter ging Benedikt XVI. auf den Gasbombenanschlag
auf eine Schule in der süditalienischen Stadt Brindisi ein. Am Samstag hatte der Vatikan
diese Attacke als „schreckliche und feige Tat“ verurteilt. Benedikt XVI. sagte nach
dem Mittagsgebet in seinem italienischen Redetext:
„Ich muss heute leider
an die Mädchen und Jungen der Schule in Brindisi erinnern, die gestern von einem niederträchtigen
Attentat getroffen wurden. Beten wir zusammen für die Verletzten, unter ihnen einige
Schwerverletzte, und besonders für die junge Melissa, unschuldiges Opfer brutaler
Gewalt, und ihre trauernden Familienangehörigen. Liebevoll denke ich auch an die teuren
Bürger der Region Emilia Romagna, die vor wenigen Stunden durch ein Erdbeben getroffen
wurden. Geistlich bin ich den Menschen nahe, die von diesem Unheil getroffen wurden:
Flehen wir Gott um Gnade für die Toten an, und bitten wir ihn um Erleichterung für
die leidenden Verletzten.“
Hintergrund
Am Samstagmorgen
war vor der „Morvillo-Falcone“-Schule in der apulischen Hafenstadt Brindisi der Sprengstoff
in mehreren Gasflaschen explodiert. Eine Schülerin wurde getötet, mindestens 4 Schülerinnen
erlitten teils schwerste Verletzungen. Die Schule ist nach der Ehefrau des im Mai
1992 getöteten Mafia-Jägers Giovanni Falcone benannt.
Das Erdbeben in der
norditalienische Region Emilia Romagna vom Sonntagmorgen forderte mindestens sechs
Menschenleben und 50 Verletzte. Schwere Schäden richtete das Beben auch an historischen
Gebäuden, darunter auch Kirchen, an. In der Erzdiözese Ferrara-Comacchio wurden auf
Anordnung von Erzbischof Paolo Rabitti alle Sonntagsgottesdienste in der unmittelbar
betroffenen Zone abgesetzt. Die Pfarrer sollten die Messen mit ihren Gläubigen möglichst
ins Freie, etwa auf Sportplätze, verlegen. Das letzte schwere Erdbeben in Italien
mit einer Stärke von 6,2 hatte im April 2009 in den Abruzzen und in der Regionalhauptstadt
L'Aquila schwere Schäden angerichtet.