Beispiel Liturgie: „Kirche spricht mit vielen Sinnen“
Als „bemerkenswert eloquent“ lobt der Theologe und Medienexperte Pater Jean-Pierre
Ruiz von der Universität New York das Motto der Papstbotschaft zum diesjährigen Welttag
der Sozialen Kommunikationsmittel: „Stille und Wort. Der Pfad der Evangelisierung."
Er begründete dies im Gespräch mit Radio Vatikan folgendermaßen:
„Wir leben
in einer Welt, in der Worte in bestimmtem Sinn ein verbilligtes Gut geworden sind
und in der Menschen sehr oft sehr viel weniger sagen als sie wirklich meinen. Mit
dem Thema der Papstbotschaft hat Benedikt XVI. auf die reicheren Qualitäten der Kommunikation
hingewiesen. In der Tat wird in der Kirche seit langer Zeit, ja von Anfang an, nicht
nur mit Worten kommuniziert; Kirche ist auch Liturgie, zum Beispiel: da geht es nicht
nur um Lesen und Text und das, was wir sagen, es geht auch um Körperverhalten, Klang,
Musik, wenn wir etwa an die liturgische Instrumentalmusik denken. Es gibt Weihrauch,
vielleicht Blumen – es geht um alle Sinne. Wenn wir Kommunikation also auf Worte reduzieren
würden, wäre das eine sehr verarmte Sicht.“
In der Papstbotschaft entwirft
Benedikt XVI. Stille nicht einfach als Gegenteil zum Wort und zum Informationsfluss
im digitalen Zeitalter; der Papst beschreibt Stille als essentielles Werkzeug, um
in echten Kontakt mit anderen und mit dem Wort Gottes zu kommen. Dazu merkt Erzbischof
Claudio Celli, Präsident des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel, an:
„Der
Heilige Vater lädt die Menschheit mit seiner Botschaft dazu ein, eine wirkliche menschliche
Seite der Kommunikation zu entdecken. Wir müssen den richtigen wirklichen Wert der
Stille entdecken, Stille als einen reichen Moment. Die Menschheit muss wiederentdecken,
was die wirkliche Bedeutung von Stille im Leben ist, um der Kommunikation Authentizität
zu geben.“