2012-05-19 12:48:24

„Nur Gerechtigkeit ist nicht genug“


RealAudioMP3 Papst Benedikt ruft katholische Laien dazu auf, den Glauben in der Öffentlichkeit spürbar zu machen. Im Vatikan empfing er an diesem Samstag die Vertreter katholischer Verbände aus den Bereichen Arbeit, Freiwilligendienste und Kultur in Italien. Dabei erinnerte er sie daran, dass sie sich vor allem von der Liebe zu ihren Nächsten leiten lassen müßten.


„Liebe Freunde, die Logik, der ihr folgt und die oft von anderen belächelt wird, ist die Logik des Geschenks: Ihr gebt eure freie Zeit, eure Fähigkeiten und Kompetenzen, eure Bildung und Professionalität an andere weiter, ohne euch irgendetwas im Gegenzug zu erwarten. So tut ihr nicht nur anderen etwas Gutes, sondern ihr entdeckt das tiefe Glück – weil ihr der Logik Christi folgt, der sich selbst ganz hingegeben hat.“


Die Familie sei „der erste Ort, in der jemand voraussetzungslose Liebe kennenlernt“ – und wenn das nicht der Fall sei, „dann verliert die Familie ihren Sinn und gerät in die Krise“. Das richtig verstandene Modell der Familie, mit ihrer Einübung in Solidarität, habe weltweite Geltung.


„Denn nur Gerechtigkeit ist nicht genug. Damit wirklich Gerechtigkeit hergestellt wird, braucht es ein Quentchen mehr, das nur die Freiwilligkeit und die Solidarität geben können. Solidarität heißt vor allem: Alle fühlen sich für alle verantwortlich, sie kann also nicht einfach nur an den Staat delegiert werden. Ohne freiwilligen Einsatz ist heute keine Gerechtigkeit mehr möglich –freiwilligen Einsatz gibt es nicht auf dem Markt zu kaufen, man kann sie auch nicht per Gesetz vorschreiben, und doch hängen sowohl Wirtschaft als auch Politik vom Freiwilligeneinsatz ab, von Menschen, die imstande sind, sich anderen weiterzuschenken.“

(rv 19.05.2012 sk)








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