Eine neue „politische Einheit“ soll auf der Grundlage von Vereinbarungen zwischen
der Regierung in Manila und muslimischen Rebellen im Süden der Philippinen im Kontext
eines föderativen Systems entstehen. Damit soll die gegenwärtige „Autonome Muslimische
Region Mindanao“ bald der Vergangenheit angehören. Die Vereinbarungen garantieren
zum einen zwar Religionsfreiheit, stärken aber auch die Rolle muslimische Gerichte,
die auf der Grundlage der Sharia urteilen. Diese sollen jedoch nur für muslimische
Bürger zuständig sein. Die so genannte gemeinsame „Prinzipienerklärung“ wurde von
der Regierung und den Mindanao-Rebellen unterzeichnet und soll Grundlage für weitere
definitive Friedensvereinbarungen sein. Missionare und Bürgerbewegungen, die auf verschiedenen
Ebenen im Rahmen der Friedensarbeit engagiert sind, glauben an eine historische chance
auf Frieden. Der seit vierzig Jahren in Mindanao tätige Claretiner Missionar Angel
Calvo sieht „große Fortschritte im Friedensprozess“. „Die Zivilgesellschaft befürwortet
die Friedensbemühungen und die Arbeit der Unterhändler“, so Calvo. „Es ist der richtige
Moment.“ Jetzt müsse man allerdings noch die Bevölkerung von der Prinzipienerklärung
überzeugen: Frühere Vereinbarungen seien gescheitert, weil man die Bevölkerung nicht
mitgenommen habe. (fides 19.05.2012 sk)