2012-05-18 14:34:03

Kardinal Maradiaga: „Solidarität auch in der Krise“


RealAudioMP3 In dieser Woche ist in Rom zum ersten Mal der neue Exekutivausschuss von Caritas Internationalis zusammengekommen, der mit der Reform des Dachverbandes am 2. Mai eingerichtet wurde. Die neuen Statuten binden die Arbeit von Caritas Internationalis enger an den Heiligen Stuhl. Entsprechend werde es in Zukunft wohl „ein Paar mehr Treffen“ geben, berichtet Caritas-Internationalis-Präsident Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga gegenüber Radio Vatikan. Bei der aktuellen Sitzung habe man bereits über die Hilfen für 2013 und teilweise 2014 beraten.

Kopfzerbrechen bereite dem Caritas-Dachverband derzeit vor allem der Hunger in der Sahelzone; für Juli kündige sich eine Verschärfung der Situation an, berichtet Maradiaga. Doch auch in Europa habe die Caritas alle Hände voll zu tun:

„In Spanien verteilen wir derzeit mehr als eine Million Essenspakete, in dem Land gibt es fünf Millionen Arbeitslose. Wenn Regierungen das Budget reduzieren müssen, ist das erste Geld, was wegfällt, das Geld für die Armen. Bei der Caritas ist das Gegenteil der Fall. Es ist ein Zeichen der Hoffnung für die Welt, dass Menschen solidarisch sind auch in Zeiten der Wirtschaftskrise.“

In Spanien habe die Solidarität mit den Armen seit 2010 sogar zugenommen, berichtet der Kardinal mit Verweis auf Berichte der nationalen Caritas. Neben der praktischen Hilfestellung wolle Caritas Internationalis weltweit Bewusstseinsbildung leisten, so der Kardinal weiter:

„Wir haben mit Erziehungsprogrammen begonnen, in denen es ums Teilen geht – um zu zeigen, wo die Ursachen der Krise liegen. Oft geht es ja einfach gegen die Banken. Natürlich – die haben eine Verantwortung, aber insbesondere geht es auch um Regierungen, die mehr ausgeben als sie haben. Es ist sehr wichtig, dass Menschen lernen, dass sie nicht wie ein König leben und Geld ausgeben können, wenn sie einfache Arbeiter sind. Wir müssen auch selbst für uns Verantwortung übernehmen und zusammenarbeiten, um die Nationen wieder aufzubauen.“

Über die rechtliche Reform des Caritas-Dachverbandes hatte sich Papst Benedikt XVI. in dieser Woche zuversichtlich gezeigt. Er sei sicher, dass die neuen Strukturen den wichtigen Dienst der Caritas unterstützen und ermutigen werden, sagte Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch. Im Gespräch mit Radio Vatikan zeigt sich Kardinal Maradiaga erfreut darüber, dass die Arbeit an den neuen Statuten nun zum Abschluss gekommen ist; mehr als 400 Vertreter aus aller Welt – auch von der „Basis“ der Caritas – hätten über Jahre hinweg Vorschläge eingebracht.

(rv 18.05.2012 pr)








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