2012-05-17 14:46:52

Österreich: Schönborn hofft auf Vermeidung von Sanktionen


RealAudioMP3 Kardinal Christoph Schönborn hofft nach wie vor, dass der Konflikt mit der Pfarrerinitiative im Guten gelöst werden kann und es zu keinen kirchlichen Sanktionen kommen wird. Das sagte der Wiener Erzbischof im Gespräch mit dem italienischen Magazin „Vatican Insider“. Sollten allerdings disziplinäre Maßnahmen notwendig sein, so liege dies in der Verantwortung der zuständigen Ortsbischöfe und nicht in jener Roms. Der Kardinal kündigte an, dass die österreichischen Bischöfe zum kommenden Jahr des Glaubens ein Pastoralschreiben vorbereiten, das zu den von der Pfarrerinitiative aufgeworfenen Fragen Stellung bezieht.

Schönborn unterstrich abermals, dass er zwar die Sorge der Mitglieder der Pfarrerinitiative um die Kirche teile, deren Lösungsvorschläge aber nicht. Er habe den Eindruck, dass die Pfarrerinitiative einem 50 Jahre zurückliegenden Kirchenbild anhänge, als die Kirche noch stärker und lebendiger war. Es gelte nun aber, die Tatsache zu akzeptieren, „dass wir eine Minderheit sind und jeder einzelne persönlich Zeugnis für den Glauben ablegen muss“.

Kardinal Schönborn hält sich in diesen Tagen in Rom auf; er hat am Mittwoch an der Beratung der Glaubenskongregation über eine Aussöhnung mit der Piusbruderschaft teilgenommen. Die italienische Zeitung „La Stampa“ befragte den österreichischen Kardinal nach den Folgen seiner Entscheidung, einen homosexuellen Pfarrgemeinderat im Amt zu akzeptieren. Die Kirche ändere „nicht ihre Haltung gegenüber Homosexuellen, ohne Trauschein Zusammenlebenden oder wiederverheiratet Geschiedenen“, erklärte Schönborn.

Wenn die Hirten der Kirche sich angesichts „vieler Irregularitäten“ an die Lehre der Schrift und der Kirche hielten, dann täten sie das „nicht aus Sturheit, sondern aus der Überzeugung, dass sie den Weg zum Glück darstellen“. Die Kirche dürfe „bestimmte Situationen nicht rechtfertigen“, sondern müsse „eine Änderung einfordern“. Gleichzeitig zeige die Kirche aber auch immer „Barmherzigkeit den Sündern gegenüber, und wir sind alle Sünder“. Es gebe jedoch „keine Barmherzigkeit ohne Wahrheit“, so der Kardinal.

(kap/stampa 17.05.2012 sk/mg)








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