Der Katholikentag ist in dieser Form noch ein Format, das für die Zukunft taugt. Davon
ist Stefan-Bernhard Eirich überzeugt. Er ist der Geistliche Rektor des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken (ZdK) und somit Mitorganisator der Großveranstaltung in Mannheim.
Der Katholikentag läuft, über 30.000 Dauerteilnehmer sind mit dabei, die Resonanz
ist gut. Im Gespräch mit unserem Korrespondenten vor Ort, P. Bernd Hagenkord, sagt
Eirich:
„Jeder Katholikentag ist in seiner Gestalt einzigartig und bringt
jeweils auch schon Elemente mit sich, die sich dann als Zukunftsfest – wie man das
heute so nennt – erweisen. Darüber hinaus arbeitet im ZdK, der Initiator der Katholikentage,
ja eine ganze Gruppe daran, Katholikentage für die Zukunft neu zu planen, mit dem
Blick auf Gruppen, die man neu ansprechen will, aber auch neue Formate von Veranstaltungen
bis hin zu Überlegungen, Inhalte völlig anders zu transportieren und auf der anderen
Seite auch über Medien ganz andere Beteiligungen auch zu erreichen. Also hier sind
wir mit Mannheim sowieso in einer Phase des Übergangs, weil sich hier auch Einiges
auch angeboten hat bereits, neu zu machen.“
Es gibt auch konkrete Beispiele,
fügt Eirich an.
„Eine große Sache möchte ich benennen mit der Konzilsgala,
also ein festliches Erlebnisformat einzubringen, jenseits jetzt großer Foren, einfach
mit viel Spaß an guter Musik, an kurzen Statements, an einem eher locker gehaltenen,
festlichen Abend. Ich meine, dass das etwas Neues ist, zum Beispiel.“
Eine
neue Sprache sei nötig, so der ZdK-Rektor.
„Dem ist wirklich so, auch hier
ist das ZdK längst auf der Suche, auch parallel im Sinne neuer Medien und neuer sozialer
Medien, seine Inhalte rüberzubringen. Es ist natürlich auch so, dass eine ganze Reihe
Inhalte sich nicht auf Twitter-Format runterkochen lassen, aber begleitend, das haben
wir längst erkannt, muss das sein, um hier auch tagespolitisch und tagesaktuell an
den Menschen dran zu sein. Aufrufe in der klassischen Form, das erkennen wir selber,
können nur noch ein Teil der Mitteilung sein.“
Bei Aufrufen müsse man auf
die Sprache achten. Sorgfalt sei deshalb sehr wichtig.
„Wir sind uns dessen
bewusst, aber man muss eben auch sehen, wie solche Aufrufe entstehen. Es ist Ergebnis
eines langen, langen demokratischen Abstimmungsprozesses, es sind Kompromisspapiere,
die da vorliegen. Was zu überlegen wäre, dass man da noch mal hergeht und tatsächlich
eine Art sprachliche Oberfläche für die Kommunikation, für die bessere Mitteilung
schafft. Aber im Kern sind wir auch stolz darauf, hier entsprechend die Breite des
Katholizismus zu versammeln.“
Der Katholikentag dauert bis Sonntag. Es
gab aber bereit Höhepunkte, sagt Eirich.
„Ganz eindeutig die Kinder mit
ihrer richtig flotten Musik im Gottesdienst an Christi Himmelfahrt – emotional derart
packend und auch die richtige Botschaft: Die Kirche ist jung, sie kann sich jungen
Menschen und Kindern zuwenden und kann sie begeistern. Und umgekehrt waren es heute
die Kinder, die die – das ist meine Schätzung – 17-18.000 Gottesdienstteilnehmer packen
konnten. Wenn das so weitergeht, ist das völlig in Ordnung.“