Der Glaube gründet
nicht auf abstrakten Theorien, sondern auf dem Zeugnis von Menschen aus Fleisch und
Blut. Daran hat Papst Benedikt am Mittwochabend erinnert. Im Vatikan sah er sich einen
neuen Fernsehfilm über Maria, die Mutter Jesu, an. In einer kurzen Ansprache verwies
der Papst dann darauf, dass der Film gewissermaßen drei Frauenbilder nebeneinanderstelle.
„Drei
Frauen, deren Wege sich kreuzen, die aber jede für sich eine sehr unterschiedliche
Wahl treffen. Herodias bleibt in sich selbst und in ihrer Welt verschlossen; ihr gelingt
es nicht, den Blick zu heben, um das Zeichen Gottes zu lesen, und sie verharrt im
Bösen. Maria Magdalena hat eine komplexere Geschichte: Sie erliegt zunächst der Verlockung
eines oberflächlichen Lebens, bis die Begegnung mit Jesus ihr das Herz öffnet und
ihr Leben ändert. Im Zentrum des Films aber steht Maria von Nazareth: In ihr sehen
wir den Reichtum eines Lebens, das ein einziges „Hier bin ich, Gott“ gewesen ist.
Eine Mutter, die ihren Sohn am liebsten immer für sich behalten hätte, die aber wusste,
dass er Gott gehörte.“
Maria habe einen „so großen Glauben gehabt“, dass
sie zuließ, dass Jesus seines Weges ging und seine Mission erfüllte.
„Drei
Erfahrungen, ein Paradigma dafür, worauf man das Leben ausrichten kann: auf den Egoismus,
auf das Materielle, oder auf den Sinn der Anwesenheit eines Gottes, der zu uns gekommen
und bei uns geblieben ist und der um unser Vertrauen bittet. Maria von Nazareth ist
die Frau des „Hier bin ich, Gott“ gegenüber dem Willen Gottes, und in diesem Ja auch
im Schmerz angesichts des Todes Jesu findet sie die volle, tiefe Seligkeit.“
Der
unter anderem von der italienischen RAI und vom Bayerischen Rundfunk produzierte Film
mit dem deutschen Titel „Ihr Name war Maria“ soll an Pfingsten in zwei Teilen im deutschen
Fernsehen gezeigt werden.