Beten als Haltung
hilft, es öffnet den Menschen auf das Gute hin, wirkt befreiend in Schmerz und Not
und stiftet Gemeinschaft. Diesen Zusammenhang hat der Papst an diesem Mittwoch bei
der Generalaudienz anhand der Briefe des Heiligen Paulus über das Gebet vorgestellt.
Paulus‘ inniges Verhältnis zum Beten schlage sich deutlich in den Schreiben des Apostels
nieder, so der Papst:
„Die Schreiben schließen nicht nur mit einem Segenswunsch,
wie es allgemein üblich war, sie beginnen auch fast alle mit einem Dankgebet oder
einem Lobpreis. Paulus unterbricht seine Ausführungen immer wieder mit Abschnitten
von Segen und Dank, Lob und Bitte, mit Hymnen und Anrufungen. Diese Vielfalt weist
darauf hin, wie intensiv sein Beten alle Situationen des persönlichen Lebens wie auch
des Lebens der Gemeinden, an die er sich wendet, einbezieht und durchdringt.“
Für
Paulus sei das Beten also mehr als ein „frommes Werk nur bei bestimmten Gelegenheiten“
gewesen, folgert der Papst:
„Es ist ihm eine Gewohnheit, eine Haltung geworden
und zugleich ein Geschenk Gottes, die Frucht der lebendigen Gegenwart des Vaters und
Jesu Christi im Heiligen Geist.“
Aus sich selbst heraus kann der Mensch
„die Sprache des Himmels“ nicht verstehen, so der Papst weiter, der Mensch wisse auch
eigentlich gar nicht, wie er überhaupt beten soll. Hier komme der Heilige Geist ins
Spiel, so Benedikt XVI. weiter, der „Dolmetscher“ im Reden mit Gott, der den Gläubigen
hin zur Erlösung durch Beten leite:
„Erstens macht uns das vom Geist angeregte
Gebet frei. Es führt zur Freiheit vom Bösen, von der Sünde, eröffnet Räume für das
Gute, das Leben für Gott. Zweitens hilft uns das Gebet, auch in Situationen des Leids
mit Christus verbunden zu sein. Der Geist hilft uns, es besser durchzustehen. Und
schließlich: der Geist erzeugt Gemeinschaft. Wir sind von ihr getragen und tragen
unseren Teil dazu bei, nicht zuletzt in der Fürbitte für die Geschwister, die wir
in Christus geworden sind.“
Den deutschsprachigen Pilgern – darunter waren
an diesem Mittwoch auch Schüler aus den Niederlanden – wünschte der Papst Orientierung
aus dem Glauben heraus:
„Der Heilige Geist Gott stärke und entflamme unser
schwaches Gebet, er schenke uns die wahre Freiheit und das Licht, das Gute zu erkennen.
Er geleite euch auf allen Wegen.“