Kardinal Meisner: „Jerusalem ist älter als Mannheim“
Eine Chance für echten Aufbruch sieht der Kölner Kardinal im Mannheimer Katholikentag
nicht. Die Zahlen zeigten, „dass es nicht unbedingt einen Trend zu Katholikentagen
gibt“, sagte Joachim Meisner dem „Bonner General-Anzeiger“ und der „Kölnischen Rundschau“
am Mittwoch. Der Kardinal bemängelte, dass auf derartigen Treffen „die katholische
Mitte“ fehle, bei der die Einheit von Papst, Bischof, Priestern und dem Volk Gottes
zu spüren sei. Der Kardinal wörtlich: „Die Katholikentage sind in meinen Augen nicht
mehr das, was sie mal waren.“ Mit Blick auf 30.000 Gottesdienstbesucher im Kölner
Dom zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest sowie auf die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt
mit mehr als einer halben Million Pilgern sagte er: „Da liegen die Aufbrüche. Auch
das Volk Gottes stimmt sozusagen mit den Füßen ab.“ An dem Christentreffen in Mannheim
nimmt der Kölner Erzbischof nicht teil. Er weihe in etwa zur selben Zeit die neue
Benediktinerabtei in Tabgha im Heiligen Land ein, so Meisner: „Jerusalem ist älter
als Mannheim.“