2012-05-15 13:51:52

Pakistan: Schleichende Verbesserung


Die Beziehungen der Muslime in Pakistan zur christlichen Minderheit verbessern sich allmählich wieder, nachdem sie im letzten Jahrzehnt einen Tiefpunkt erlebt hatten. Das sagte der Verantwortliche der pakistanischen Bischöfe für interreligiösen Dialog, Javed William, jetzt auf einer Konferenz. Generell würden Christen aber von anderen Pakistanern weiterhin automatisch mit Amerika identifiziert. Immer wenn die USA in Pakistan gegen vermeintliche Terroristen vorgingen, lebten deswegen anti-christliche Gefühle gleich wieder auf. Jüngstes Beispiel dafür sei die Tötung von Terrorchef Osama bin Laden vor einem Jahr im pakistanischen Abottabad. Die Christen hätten eine Strategie in zwei Punkten entwickelt: Sie bemühten sich nicht nur um gute Beziehungen zu Muslimen im Alltag, sondern gingen mittlerweile auch gezielt auf fundamentalistische islamische Prediger zu. Erste Früchte dieser Politik seien bereits sichtbar, berichtete Romana Bashir von einem christlichen Studienzentrum in Rawalpindi: „Einige Madrasas lassen mittlerweile schon christliche Schüler zu ihren Computerkursen zu, und einige fundamentalistische Prediger sind freundlicher geworden.“

Keine Fortschritte
Bei den Ermittlungen im Mordfall Shahbaz Bhatti gibt es derweil keinerlei Fortschritte. Das berichtet die Nachrichtenagentur asianews. Der christliche Minister für Minderheiten war im März 2011 mit dreißig Pistolenschüssen vor seinem Haus niedergestreckt worden. Sein angeblicher Mörder, um dessen Auslieferung aus Dubai nach Pakistan sich die Behörden erfolgreich bemüht hatten, wurde vor ein paar Tagen aus der Haft entlassen. Shahbaz` Bruder Paul, der die Regierung in Minderheitenangelegenheiten berät, erklärt sich in einem Interview tief enttäuscht über den mangelnden Aufklärungswillen im Mordfall Bhatti. Alle Christen fühlten sich dadurch unsicher.

(ucanews/asianews 15.05.2012 sk)







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