Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, hat
sich besorgt über die Lage der katholischen Schulen im Land geäußert. Angesichts von
Wirtschaftskrise und staatlichen Sparmaßnahmen befänden sich diese gegenwärtig in
einer „extrem kritischen Situation“, sagte Bagnasco am Wochenende nach einem Bericht
der italienischen Tageszeitung „Avvenire“. Das Schulgeld habe mittlerweile eine Höhe
erreicht, die für Familien immer weniger tragbar sei. Bagnasco erklärte, der Kirche
selbst fehlten jedoch die Mittel, um ihre Schulen für alle Kinder unabhängig von der
finanziellen Situation ihrer Eltern zugänglich zu machen. Er rief die italienische
Regierung zu einer stärkeren Unterstützung privater Schulen auf. Schulen seien kein
Luxus. Ihr Besuch sei ein elementares Recht, das jedem zustehe, hob der Erzbischof
von Genua hervor. In Italien sind gegenwärtig rund ein Fünftel der Schulen, knapp
9.400 von insgesamt gut 50.000, in katholischer Trägerschaft; rund ein Zehntel der
Schüler des Landes besucht eine kirchliche Schule. Weil der italienische Staat nur
einen geringen Teil der Kosten übernimmt, finanzieren sich diese vorwiegend durch
Schulgeld.