2012-05-10 15:06:20

Papst trifft Juden: „Verlässliche Partner“


RealAudioMP3 „Verlässliche Partner“ und „gute Freunde“, die in der Lage sind, Krisen „gemeinsam anzugehen“ und „Konflikte auf positive Art zu überwinden“. So beschreibt Papst Benedikt XVI. das Miteinander von Katholiken und Juden. Bei einer Audienz für die Vertreter jüdischer Gemeinden Lateinamerikas an diesem Donnerstag würdigte er die „Fortschritte, die in den letzten fünfzig Jahren der Beziehungen erzielt worden“ seien.

Wie Papst Benedikt anmerkte, handelte es sich um das erste und demnach besonders wichtige Treffen zwischen ihm und Vertretern der jüdischen Gemeinden Lateinamerikas. Er betonte, dass es in ganz Lateinamerika und vor allem in Ländern wie Brasilien und Argentinien besonders aktive jüdische Gemeinden gebe. Er hob hervor, dass die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken in den lateinamerikanischen Gemeinden in Folge des II. Vatikanischen Konzils aufgeblüht seien, und erwähnte, dass im Oktober die Feierlichkeiten für den 50. Jahrestag der Eröffnung des Konzils stattfinden werden. Das Konzilsdokument „Nostra Aetate“ sei bis heute ein Leitstern für die „Anstrengungen, mehr Verständnis, Respekt und Kooperation zwischen unseren beiden Gemeinschaften zu erreichen”. Insbesondere die klare Verneinung jeglicher Form von Antisemitismus, die sich in diesem Dokument finde, habe einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung der Beziehungen zwischen Katholiken und Juden bedeutet. Das gelte auch für das darin ausgedrückte Vertrauen in den Beitrag des „gemeinsamen spirituellen Kulturgutes von Christen und Juden“.

Zwei Gruppen, die sich zunächst „mit Misstrauen“ begegneten, seien Schritt für Schritt „verlässliche Partner“ und „gute Freunde“ geworden. Es bleibe aber noch viel Arbeit an den Beziehungen zwischen den beiden Gemeinschaften zu tun, um die „Bürden der Vergangenheit“ abzulegen. Dennoch sei es ein Grund für Dankbarkeit, dass man zusammen „den Pfad des Dialogs, der Versöhnung und der Kooperation“ eingeschlagen habe.

„In einer Welt, die immer mehr durch den Verlust von spirituellen und moralischen Werten gefährdet“ werde, sei der „ehrliche und respektvolle Dialog zwischen Religionen und Kulturen“ unabdingbar für die „Zukunft unserer Menschenfamilie“, führte Papst Benedikt aus. Er hoffe, dass das Treffen „ein Quell der Ermutigung und des erneuerten Vertrauens“ sei, um „immer stärkere Bande von Freundschaft und Zusammenarbeit” zu schmieden und „prophetisches Zeugnis für die Wahrheit Gottes, der Gerechtigkeit und der versöhnenden Liebe“ zum Wohl der gesamten Menschheit zu sein.

(rv 10.05.2012 cs)








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