2012-05-07 12:52:22

Kongo: Zwei Millionen Menschen in Nord-Kivu in Gefahr


RealAudioMP3 Der Konflikt in Nord-Kivu gerät immer mehr in Vergessenheit. Das beklagt der italienische Xaverianer-Missionar Loris Cattani im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Provinz im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist reich an Bodenschätzen, dennoch leben die meisten Menschen in bitterster Armut. Trotz des Friedensabkommens von 2009 herrsche in der Region weiterhin eine Kriegssituation, berichtet Pater Cattani. Durch die Kämpfe zwischen Rebellen, Guerilla-Kämpfern und der kongolesischen Armee befänden sich derzeit mehr als zwei Millionen Menschen in Lebensgefahr, so der Pater:


„Bei diesem Konflikt geht es in erster Linie darum, dass die Machthaber in der Demokratischen Republik Kongo auf der einen und jene in Ruanda auf der andere Seite Nord-Kivu kontrollieren möchten. Da diese Aufteilung nie zur Sprache kam, herrscht weiterhin Krieg. Viele profitieren von dieser Situation; so viele Bodenschätze werden ins Ausland illegal exportiert. Eine Lösung könnte deshalb sein, den Export zu regeln und zu legalisieren.“


Die UNO, katholische Missionare und einige wenige Hilfsorganisationen seien die einzigen, die sich um die Menschen in Nord-Kivu kümmern, fügt der Xaverianer-Pater an.


„Die Internationale Gemeinschaft ist sehr unschlüssig. Es gab amerikanische und europäische Friedenspläne, die auf dem Papier die Frage des Exports ansprachen und sogar von einem offenen Markt sprachen. Ich persönlich halte das für sehr sinnvoll. Aber diese Pläne müssten vor allem den Kongolesen dienen und nicht – wie es eben bei diesen Plänen der Fall war – den ausländischen Investoren. Es geht um Klarheit und Transparenz.“


(rv 07.05.2012 mg)







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