26 neue Rekruten der
Schweizergarde haben am Sonntag im Vatikan ihren Diensteid auf den Papst abgelegt.
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der vatikanischen Audienzhalle schworen sie,
Benedikt XVI. und seinen rechtmäßigen Nachfolgern „treu, redlich und ehrenhaft zu
dienen“. Unter den Hellebardieren sind in diesem Jahr 16 Deutschschweizer, jeweils
5 Gardisten stammen aus den französisch- und italienischsprachigen Kantonen. Die Zeremonie
findet immer am 6. Mai statt. 147 Schweizer Gardisten starben an diesem Tag 1527 bei
der Verteidigung von Papst Clemens VII. beim „Sacco di Roma“. Benedikt grüßte die
Gardisten am Sonntag beim Regina Caeli:
„Von Herzen grüße ich heute die
Familien und Gäste der neuen Schweizergardisten, die zur Feier der Vereidigung nach
Rom gekommen sind, sowie das Spiel der Luzerner Polizei und den Kirchenchor aus Ebikon.“
Bei
der Vereidigung betonte Kommandant Daniel Anrig den besonderen Charakter dieses Dienstes
„Wir
leisten als freie Männer einen freiwilligen Dienst für die heilige Kirche, für die
sich auch in unserer Heimat immer weniger Menschen einsetzen. Um diese Aufgabe erfüllen
zu können, muss einem klar sein, dass dies nicht nur eine Arbeit wie jede andere ist
und dass ein entsprechender Einsatz nötig ist.“
Gardekaplan Alain de Raemy
griff in seiner Ansprache die Worte des Papstes auf, die dieser an die Priester an
Gründonnerstag gerichtet hatte:
„Es wird verlangt, dass wir uns selbst überwinden,
und wir aufgeben, was nur „unsers“ ist, auf die vielgepriesene Selbstverwirklichung.
Ich darf mein Leben nicht nur für mich einfordern, sondern wir müssen es einem anderen
zur Verfügung stellen: Christus. Dass ich also nicht frage, was habe ich davon, sondern
was kann ich geben und tun für Ihn und die anderen.“
Im Rahmen der Vereidigung
feierte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine Messe mit den neuen Gardisten
im Petersdom. In seiner Ansprache ermutigte er die jungen Rekruten, Zeugen Christi
zu sein:
„Mit Jesus verbunden zu sein, zeigt euch eure Aufgabe in der rechten
Perspektive – in seiner spirituellen und kirchlichen Dimension; sei es dass ihr auf
einem Wachposten seid, sei es, dass ihr euch ausruht oder Freigang habt.“
Aus
der Schweiz war eine Delegation aus dem Kanton Luzern unter Leitung von Regierungspräsidentin
Yvonne Schärli angereist. Insgesamt nahmen rund 3.000 Gäste aus der Schweiz und der
römischen Kurie an der Vereidigung teil. Unter den Anwesenden war auch der aus der
Schweiz stammende vatikanische Kurienkardinal und Ökumeneverantwortliche Kurt Koch,
der Vizepräsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Pier Giacomo Grampa und
der Bischof von Basel, Felix Gmür, sowie auch der Schweizer Botschafter beim Heiligen
Stuhl, Paul Widmer.