D: Bode fordert Einsatz für benachteiligte Kinder - Renovabis-Pfingstaktion eröffnet
Bischof Franz-Josef
Bode hat zum Engagement für benachteiligte Kinder und Jugendliche aufgerufen. „Erneuerungen
zu mehr Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung kann es nirgendwo auf der
Welt an den Kindern vorbei geben“, sagte Bode zur feierlichen Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion
2012. Das Kölner Domradio übertrug das Pontifikalamt aus dem Osnabrücker Dom. Die
Situation Heranwachsender in Osteuropa wird 2012 besonders in den Blick genommen -
unter dem Leitwort: „Und er stellte die Kinder in ihre Mitte (Mk 9,36)“. Bischof Bode
in seiner Predigt:
„Kinder haben es schwer im Überfluss und im Hochkonsum,
weil sie verwöhnt oder vergötzt oder gar überflüssig oder hinderlich sind. Aber sie
haben es noch schwerer in Armut und Not, die ihnen die Lebensmöglichkeiten nehmen,
die Chancen zur Bildung, zur rechten Ernährung, die Chancen, wirklich Kinder zu sein
und die Chancen für eine Zukunft. Deshalb ist es so wichtig, dass die Aktion Renovabis
auf diese Weise an der Erneuerung der Welt mitwirkt, wenn sie Kindergärten, Familienzentren,
Waisenhäuser, Krankenhäuser, Schul- und Ausbildungszentren fördert; wenn sie Projekte
für Straßenkinder und für die Integration von Behinderten durchführt und ebenso katechetische
Projekte und religiöse Ferienfreizeiten: Denn Erneuerung des Angesichts der Erde geschieht
nur durch Erneuerung der konkreten Lebensbedingungen und damit auch der Glaubensbedingungen.
Wo das Angesicht der Kinder zum Leuchten gebracht wird, da kann auch das Angesicht
der Erde erneuert werden und nur da.“
Der bundesweite Abschlussgottesdienst
findet am Pfingstsonntag, 27. Mai, im Aachener Dom mit Bischof Heinrich Mussinghoff
und Gästen aus Osteuropa statt. Renovabis ist das Hilfswerk der Deutschen Bischöfe
für die Kirche in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die Kollekten der Gottesdienste
am Pfingstwochenende in Deutschland kommen Renovabis zu Gute.
Ein besonderes
Augenmerk richtet das Hilfswerk Renovabis in diesem Jahr auf die „Euro-Waisen“ - Kinder,
deren Eltern in der Hoffnung auf einen besseren Verdienst ihre Familien und ihre Heimat
verlassen und im EU-Ausland arbeiten. Denn in der Ukraine beträgt der monatliche Durchschnittsverdienst
gerade einmal 220 Euro. Damit ist ein Job im EU-Ausland für viele Familien oft die
einzige Perspektive, den Lebensunterhalt zu sichern. Besonders aus der Westukraine
sind viele Arbeitskräfte - oft Pflegekräfte und Ärzte - in die EU gegangen. „Brain-Drain“,
das Abwandern von gut ausgebildeten Menschen, nennen Experten das Phänomen. In Italien,
Spanien, Portugal und Polen bekommen sie - anders als in Deutschland - auch ohne Aufenthaltserlaubnis
eine Arbeit. In manchem ukrainischen Dorf leben inzwischen fast nur noch die zurückgelassenen
Kinder und alte Menschen. Ein erheblicher Teil der Renovabis-Gelder - allein im vergangenen
Jahr hat das Hilfswerk Projekte in 29 Ländern mit 27,6 Millionen Euro unterstützt
- fließt in pastorale, soziale und Bildungsprogramme. Das Spektrum ist groß: So gibt
es Heime und Tagesstätten für Waisen und Straßenkinder, Integrationsprojekte für junge
Menschen, die sozialen Randgruppen oder diskriminierten Minderheiten wie den Roma
angehören, und Angebote für Kinder von Arbeitsmigranten. Für all dies bittet das Osteuropa-Hilfswerk
bei seiner Pfingstaktion um Spenden.