„Entwicklung für alle, nicht nur Wirtschaftswachstum“
Angesichts von Armut
und Elend in vielen Teilen der Welt ruft Papst Benedikt XVI. zu einer „neuen Mobilisierung“
auf. In einer durch die Medien immer enger zusammenwachsenden Welt erscheine es immer
dringender, den Menschen auch in anderen Erdteilen „in Freud und Leid näher zu sein“.
Das sagte der Papst in einer Rede an fünf neue Botschafter, die an diesem Freitag
ihre Beglaubigungsschreiben im Vatikan überreichten.
„Die Wanderung in
die Städte, die bewaffneten Konflikte, Hungersnöte und Krankheiten betreffen viele
Völker; sie sorgen außerdem für ein Anwachsen der Armut, die heutzutage neue Formen
annimmt. Die Weltwirtschaftskrise macht immer mehr Familien das Leben schwer, viele
Menschen vereinsamen, und wenn das Elend mit großem Reichtum Tür an Tür wohnt, dann
entsteht ein Gefühl von Ungerechtigkeit, das zu Revolten führen kann. Die Staaten
sollten darum dafür sorgen, dass die Ungleichheiten nicht noch wachsen und dass jeder
ein würdiges Leben führen kann.“
Lobend erwähnte der Papst Initiativen
wie beispielsweise den Mikrokredit in Entwicklungs- und Schwellenländern. Er helfe
dabei, Chancengleichheit zu schaffen und ökonomischen Gewinn wie soziales Engagement
zu vereinen. Gleichzeitig mahnte er an, es sei Pflicht eines jeden Staates, seine
kulturellen und religiösen Wurzeln zu schützen.
„Die Entwicklung, um die
jede Nation sich bemüht, muss jede Person in ihrer Ganzheit betreffen und nicht nur
das Wirtschaftswachstum!“
Die neu akkreditierten Diplomaten beim Heiligen
Stuhl kommen aus Irland, Armenien, Äthiopien, Malaysia und Fidschi. Es handelt sich
um nicht-residierende Botschafter; diese empfängt der Papst jeweils in einer Sammelaudienz.