Trotz anhaltender internationaler Proteste wird das novellierte Israelitengesetz am
Donnerstag aller Voraussicht nach wie geplant den Bundesrat passieren. Gegenwärtig
läuft die 808. Sitzung des Bundesrates; als letzter Tagesordnungspunkt ist die
Beschlussfassung des am 19. April im Nationalrat beschlossenen Israelitengesetzes
vorgesehen. Ziel des neuen, im Vorfeld viel diskutierten Gesetzes ist die Stärkung
der Autonomie der Israelitischen Religionsgesellschaft und die Abschaffung zum Teil
veralteter und bereits verfassungswidriger Regelungen. Das liberale Judentum lehnt
die Novelle ab, da sie eine Unterordnung unter die orthodoxe Mehrheit befürchten.