2012-05-03 14:38:47

Vor 25 Jahren: Seligsprechung von Pater Rupert Mayer


RealAudioMP3 Am 3. Mai vor 25 Jahren wurde der Jesuitenpater Rupert Mayer durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Mayer war seelsorglich in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Im ersten Weltkrieg war er zuerst als Sanitätshelfer, später als Geistlicher aktiv. Als er sich schützend über einen Kameraden warf, erlitt er so schwere Verletzungen, dass ihm ein Bein amputiert werden musste. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erkannte Pater Mayer früh die Gefahr und warnte davor. Pfarrer Gebhard Luiz wurde vor 75 Jahren selbst zum Priester geweiht und hat in jungen Jahren Rupert Mayer bei einer Predigt zugehört.


„In München kommen jeden Tag hunderte Menschen zu seinem Grab. Das hat schon eine große Wirkung. Ich selber war ja auch ein Gegner des Nationalsozialismus, und deswegen hat mir das sehr gut gefallen, was mir Pater Rupert Mayer gesagt hatte. Er war mir immer ein Vorbild im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Freilich, ich hätte nicht so offen gepredigt wie er es tat.“


Pater Peter Linster, selbst Jesuit, ist Präses der Marianischen Kongregation in München, wo Mayers Grab liegt.


„Es ist faszinierend, die Leute zu beobachten. Das mache ich oft. Hin und wieder bin ich mit ihnen auch im Gespräch. Oft höre ich dann, dass Pater Mayer ihnen geholfen hat. Meist geht es um familiäre Situationen, hin und wieder geht es um finanzielle Geschichten. Das Wunder, das wir nach wie vor für die Heiligsprechung brauchen, ist immer noch ein medizinisches. Aber es geschieht so viel, dass sich die Menschen sagen: Wir gehen zu ihm und wissen, dass er hilft.“


Johannes Paul II. sprach Rupert Mayer als „Priester standhaften Glaubens“ in München selig.


(rv 03.05.2012 mg)









Rupert Mayer

Vor 25 Jahren, am 3. Mai 1987, wurde der Jesuitenpater Rupert Mayer durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Rupert Mayer wurde am 23. Januar 1876 in Stuttgart geboren und besuchte dort das Gymnasium. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie wurde er 1899 in Rottenburg zum Priester geweiht und trat in Feldkirch Voralberg dem Jesuitenorden bei.

Er war seelsorglich in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig.
Im ersten Weltkrieg war er zuerst als Sanitätshelfer, später als Geistlicher aktiv. Als er sich schützend über einen Kameraden warf, erlitt er so schwere Verletzungen, dass ihm ein Bein amputiert werden musste.

Von 1921 an stand er der Marianischen Kongregation in München vor. Unter anderem führte er den Bahnhofsgottesdienst ein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erkannte er früh die Gefahr und warnte davor. Ab 1937 wurde Rupert Mayer immer wieder verhaftet und in Strafanstalten gebracht. Zuletzt auch ins KZ Sachsenhausen. Nach seiner Entlassung erhielt er ein Predigtverbot und wurde unter Bewachung der Gestapo ins Kloster Ettal verbannt und dort isoliert festgehalten.

Nach Kriegsende 1945 wirkte er wieder als Seelsorger und half der notleidenden Bevölkerung. Am 1. November 1945 verstarb er während einer Predigt an den Folgen seiner Haft an einem Schlaganfall.

Seine Grabstätte in der Münchner Bürgersaalkirche ist bis zum heutigen Tag eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Beim Besuch von Johannes Paul II. wurde Rupert Mayer als „Priester standhaften Glaubens“ in München seliggesprochen.

Gebet

Alle unsere Anmutungen und Vorsätze,
alle unsere Schwierigkeiten und Versuchungen,
alle unsere Kämpfe und Leiden,
alle unsere Sorgen und Ängste
legen wir mit unermesslichem,
unerschütterlichem Gottvertrauen nieder
in das Herz unseres Erlösers.
Wenn Gott mit uns ist,
wer ist dann gegen uns?

P. Rupert Mayer




Sein Lieblingsgebet
Herr, wie Du willst, soll mir gescheh'n,
und wie Du willst, so will ich geh'n,
hilf Deinen Willen nur versteh'n
Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit,
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit
Herr, was Du willst, das nehm' ich hin,
und was Du willst, ist mir Gewinn,
genug, dass ich Dein eigen bin
Herr, weil Du's willst, drum ist es gut,
und weil Du's willst, drum hab' ich Mut,
Mein Herz in Deinen Händen ruht!

"Pater Rupert Mayer gehört zu den markanten Priestergestalten der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts.
Seine männliche Frömmigkeit und Gläubigkeit bleiben unvergessen: Auch im Sterben ist er nicht umgefallen - er starb stehend, während er predigte; seine letzten Worte waren:
Der Herr, der Herr ...
So ist dieses Sterben Ausdruck seines aufrechten, auf den Herrn hin gerichteten Lebens geworden.
Was die Menschen von heute an ihm besonders beeindruckt, ist zum einen sein rastloser Einsatz für die Mitmenschen, die täglich gelebte "Mitmenschlichkeit", die sich von Gott her für die Nöte des irdischen Alltags aufwecken lässt; zum anderen seine unbeugsame Klarheit gegenüber der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. So muss aber die Frage aufstehen:
Aus welcher Wurzel kam dies alles? Wie dachte, wie glaubte ein Mann, der so zu sehen und so zu handeln vermochte?" (Verband Katholischer Männergemeinschaften)
Joseph Kardinal Ratzinger







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