2012-05-02 12:03:26

Papst: „Beten nährt sich aus Gottes Wort“


RealAudioMP3 Benedikt XVI. würdigt Johannes Paul II.: Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz erinnerte er vor 40.000 Besuchern an die Seligsprechung seines Vorgängers am 1. Mai vergangenen Jahres. Um das Datum zu markieren, waren viele Landsleute des polnischen Papstes nach Rom gekommen. Ihnen sagte Benedikt: „Das Lebenszeugnis Johannes Pauls, seine Lehre und auch seine Vaterlandsliebe bleiben euer spezielles Erbe.“


Ansonsten ging es in Benedikts Mittwochskatechese wieder um das Thema Gebet – diesmal vorgestellt am Beispiel des heiligen Stephanus.


Die Apostelgeschichte berichtet uns, dass Stephanus beschuldigt wurde, gegen den Tempel und das Gesetz des Mose zu sprechen. In seiner Rede vor dem Hohen Rat legte er selber dann dar, wie die ganze Heilige Schrift auf Jesus zugeht. Er ist der von den Propheten verheißene Gerechte. In ihm ist Gott auf einzigartige gegenwärtig: Er konnte nicht endgültig in einem Tempel aus Stein wohnen, er, der lebendige Sohn, ist der wahre Tempel, der ,Ort‘ des wahren Gottesdienstes, denn ,der Höchste wohnt nicht in dem, was von Menschenhand gemacht ist‘ (Apg 7,48).“


Der Tempel, in dem Gott wohnt, sei also Jesus selbst, „die Menschheit Christi“ – so fasste der Papst die Predigt des Stephanus zusammen.


„Und das Kreuzesopfer, seine Hingabe für uns, ist der neue Gottesdienst, der an die Stelle der alten Opfer tritt. In Jesus Christus, der Gott und Mensch ist, stehen Gott und die Welt in Verbindung, berühren sich, gehen gleichsam ineinander über. Christus nimmt alle Sünde der Menschheit auf sich, um sie in die Liebe Gottes hineinzutragen und dort gleichsam zu verbrennen.“


Der heilige Stephanus habe es nicht bei Worten belassen, so Benedikt XVI.: Als Jünger des Herrn sei er „selbst in dieses Kreuzesopfer mit hineingenommen“ worden.


„Seine Rede, seine Verkündigung kommt nicht zum Abschluss, sie ,vollendet‘ sich im Martyrium - dadurch dass er eins wird mit Christus bis ins Beten des Gekreuzigten hinein. Er greift das Gebet Jesu am Kreuz auf und betet ür seine Verfolger, und dann richtet er sich an Jesus selbst, den er zur Rechten Gottes sieht: ,Herr Jesus, nimm meinen Geist auf‘ (Apg 7,59).“


Benedikt XVI. wünschte den Pilgern aus dem deutschen Sprachraum, dass sie nach dem Beispiel des Stephanus aus der Beziehung zu Gott Kraft für ihr Leben schöpften.


„Unser Beten muss sich, damit es uns zu Gott bringt, aus dem Wort Gottes nähren und auf Christus hinschauen. In ihm können wir uns durch den Heiligen Geist dann in kindlichem Vertrauen an Gott wenden, weil wir wissen: Er ist der Vater, und er liebt uns. Von Herzen segne ich euch alle!“


(rv 02.05.2012 sk)








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