In Burma flüchten nach Kirchenangaben immer mehr Menschen vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen
und Rebellen der Volksgruppe Kachin im Norden des Landes. Bislang hätten etwa 70.000
Personen ihre Heimat verlassen. Das sagte der Bischof von Banmaw, Raymond Sumlut Gam,
am Montag dem vatikanischen Pressedienst Fides. Rund 95 Prozent der Betroffenen seien
Christen. 40.000 von ihnen befänden sich gegenwärtig in seiner Diözese. Es handele
sich vor allem um Frauen und Kinder; 8.900 seien jünger als 15 Jahre. Sumlut Gam äußerte
sich besorgt über die Situation in den Auffanglagern. Es fehlten Zelte, warme Kleidung,
Nahrungsmittel und Medikamente. Der Caritasverband der Diözese versorge rund 13.500
Flüchtlinge in Auffanglagern. In einigen von ihnen seien in Zelten provisorische Schulen
eingerichtet worden. Es mangele jedoch an Schulbüchern und Lehrern, so der Bischof.
- Im Juni vergangenen Jahres hatte die Armee Birmas eine Offensive gegen Kachin-Rebellen
begonnen. Der Volksgruppe der Kachin gehören rund 1,5 Millionen der insgesamt rund
60 Millionen Birmanen an. Ein großer Teil von ihnen sind Christen. In den vergangenen
Wochen waren Verhandlungen über einen Waffenstillstand gescheitert.