Irland: Eucharistie-Kongress mit ökumenischen Akzenten
Ökumenische Akzente
sollen auf dem kommenden Eucharistischen Weltkongress gesetzt werden, der ab dem 10.
Juni in Dublin stattfindet. Das Programm gestalten anglikanische und orthodoxe Gäste
mit, auch Vertreter verschiedener christlicher Bewegungen und Nichtkatholiken sind
in den Vorbereitungen aktiv. So kommen zum Beispiel der Sprecher des Moskauer Patriarchates,
Metropolit Hilarion Alfeyev, der Prior der internationalen Taizé-Gemeinschaft Bruder
Alois und die Präsidentin der Fokolar-Bewegung Maria Voce zu Wort. Dieses gemeinsame
ökumenische Engagement würdigt der anglikanische Erzbischof Michael Jackson von Dublin
im Gespräch mit Radio Vatikan. Er selbst wird am ersten Kongresstag die erste Hauptliturgie
leiten:
„Wir fühlen hier in Irland ehrliche Aufregung und Erwartung über
alle christlichen Traditionslinien hinweg. Ich bin außerdem sehr froh darüber, dass
der ökumenische Aspekt der Eucharistie und Kommunion, die ja im Zentrum des Kongresses
stehen, stark zum Vorschein tritt. Es ist eine wundervolle Gelegenheit, und vielleicht
auch ein bisschen gewagt, jemanden einzuladen, der Liturgie des ersten Tages vorzustehen,
der zwar ehrlich mitfühlt, aber doch aus einem anderen Teil der christlichen Familie
kommt.“
Bis zuletzt hatte Irlands Kirche noch gehofft, dass Benedikt XVI.
in Dublin mit dabei sein würde. Anfang April hatte der Vatikan jedoch bekanntgegeben,
dass der Vorsitzende der vatikanischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet,
den Papst bei diesem Anlass vertreten wird. Nach dem Missbrauchsskandal erhoffen sich
die irischen Bischöfe vom Eucharistischen Kongress auch eine neue Stärkung der Kirche.
Überhaupt setzt die Kirche in den Kongress und die damit verbundene Aufmerksamkeit
große Hoffnungen. Erzbischof Jackson:
„Die ganze Welt weiß, welche ökonomischen
und sozialen Probleme wir hier in Irland haben, und ich denke, es ist eine große Aufforderung
an alle von uns, die wir das Kreuz Christi tragen, gemeinsam dazu einen Beitrag zu
leisten und zu versuchen, eine neue und frische Richtung für unsere Gesellschaft zu
formulieren und zu formen. Ich würde sehr gerne als Ergebnis dieses Kongresses sehen,
dass die Autoritäten – und das sind nicht immer die Menschen an der Spitze
– also diejenigen, die in ihrer eigenen Gemeinschaft Autorität haben, das erarbeiten,
was Kommunion im eigentlichen Sinne bedeutet. Hier liegt ein unglaubliches Potential
für die Zukunft.“
Der 50. Eucharistische Weltkongress findet vom 10.-17.
Juni in Dublin statt und wird von Irlands katholischer Kirche in Zusammenarbeit mit
dem Päpstlichen Komitee für die Eucharistischen Weltkongresse ausgerichtet. (rv
30.04.2012 cs/pr)