2012-04-29 10:19:07

„Die ersten Christen waren multiethnisch“


Das Rom der Spätantike war ein Modellbeispiel für das geglückte Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen. Das wurde an diesem Wochenende auf einem Studienkongress des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie deutlich. Zwar hätten Nichtrömer in der Ewigen Stadt in der Regel nur mindere Arbeiten ausgeführt, so Akademieleiter Vincenzo Fiocchi Nicolai. Aber sie hätten durchaus Einfluß auf das kommunale Leben ausgeübt.

„Vor allem die christliche Gemeinde von Rom war sehr engagiert bei der Aufnahme von Fremden. Übrigens nicht nur in Rom: Die alten Kirchenordnungen enthalten Normen, die den Mitgliedern der Gemeinde abverlangen, sich um Ausländer und deren Probleme zu kümmern. Diese Sensibilität war in der spätantiken römischen Gemeinde besonders stark; das belegen die Quellen und auch archäologische Hinweise. Offenbar ist diese Offenheit erst in jüngster Zeit etwas verloren gegangen – vielleicht weil die Botschaft des Evangeliums nicht mehr ohne Wenn und Aber befolgt wird.“

Dass Einwanderer aus aller Welt nach Rom strömen, ist jedenfalls kein Phänomen, das erst in der Neuzeit, etwa nach der EU-Osterweiterung von 2004, aufgekommen wäre: Es gehörte schon im alten Rom zum Alltag. Fiocchi Nicolai findet, Roms Christen könnten da etwas von ihren Vorfahren lernen:

„Die Einwanderer aus anderen Ländern sind in großen Schwierigkeiten, und das christliche Gebot der Caritas muss ihnen gegenüber zur Regel werden, damit sie ordentlich empfangen werden.“

(rv 29.04.2012 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.