2012-04-28 12:29:20

Vatikansprecher Lombardi: „Neue pro multis-Übersetzung bringt Tiefe der Eucharistie näher“


RealAudioMP3 Die christliche Grundaussage, dass Christus „für alle“ Menschen gestorben ist, wird mit der jüngsten päpstlichen Verfügung zu den Einsetzungsworten in der Eucharistie nicht in Frage gestellt. Das stellt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi in der aktuellen Ausgabe seines wöchentlichen Editorials für Radio Vatikan klar. Papst Benedikt XVI. hatte in dieser Woche entschieden, dass die Worte in der Heiligen Messe „mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird“ künftig mit „mein Blut, das für euch und für viele“ zu übersetzen seien. Die Neuerung tritt voraussichtlich ab 2014 mit den neuen Messbüchern in Kraft. Mit der Entscheidung habe der Papst „eine Lektion der Liebe und des Respektes“ erteilt, die es ermögliche, „die Eucharistie tiefer zu erleben“, führt der Jesuit aus:
„Mit ,für viele‘ identifiziert sich Jesus mit dem Gottesknecht, der durch den Propheten Jesaia verkündet wird. Mit der Wiederholung dieser Worte drücken wir also besser doppelte Treue aus: unsere Treue zu den Worten Jesu und die Treue Jesu zu den Worten der Schrift.“
Das Thema betreffe das „Herz kirchlichen Lebens“, es gehe mitnichten nur „raffinierte Spezialisten“ etwas an, fährt Lombardi fort. Dass Jesus „zur Rettung aller“ gestorben sei, stehe dabei „außerhalb jeden Zweifels“. Es brauche jedoch eine angemessene Unterweisung der Gläubigen – auch, um diesen noch einmal die eigene Mission vor Augen zu führen:
„Es ist also Aufgabe einer guten Katechese, das den Gläubigen, zugleich ihnen aber die tiefe Bedeutung der Einsetzungsworte in der Eucharistie zu erklären. Der Herr bietet sich ,für euch und für viele‘ an: wir fühlen uns direkt involviert, und mit Dankbarkeit werden wir verantwortlich für die allen versprochene Rettung.“
Das Papstschreiben zum „Pro Multis“-Satz sei damit eine grundlegende theologische und geistliche Reflektion hohen Wertes, würdigt der Vatikansprecher den Papstbrief. Der Entscheidung des Papstes war eine langjährige theologische Debatte vorausgegangen.

(rv 28.04.2012 pr)








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