Achim Buckenmeier:
Ist das noch unsere Kirche? Die Zukunft der christlichen Gemeinden. Eine Besprechung
von Pater Bernd Hagenkord
Es ist einer von vielen Beiträgen, die in diesen
Wochen und Monaten zur Krise der Kirche und zur Krise des Glaubens erscheinen, Achim
Buckenmeiers Essay „Ist das noch unsere Kirche?“ Aber es hebt sich wohltuend von vielen
anderen Erwägungen – so berechtigt sie auch sein mögen – ab. Buckenmeier beginnt nicht
bei den Statistiken und den objektiven Problembeschreibungen, sondern bei der Wahrnehmung;
eben dort, wo engagierte Christinnen und Christen die Schwierigkeiten sehen, Sorgen
haben, frustriert sind. Buckenmeier verzweckt diese Sorgen oder Krisen oder wie
immer man es nennen will nicht, um an sie anschließend seine Theorie oder seine Lösungsansätze
vorzuschlagen, seine kurzen und prägnanten Beobachtungen suchen nicht die schnelle
Lösung. Er belässt es erst einmal bei der Traurigkeit und dem Frust, aber auch bei
den kleinen Erfolgen. Daraus spricht Respekt. Buckenmeier schaut auf den primären
Erfahrungsraum von Kirche und Glaube, die konkrete Gemeinde. Er bezieht sich auf den
Papst, der mehrfach das Christentum nicht als eine Summe von Ideen oder eine Struktur
beschrieben habe, sondern als einen „Lebensstil“. Diesen gelte es umzusetzen, und
das gehe nun einmal nicht rein individuell, das gehe nur als Gemeinde. Und von
dort aus entwickelt er seine Gedanken: Es geht ihm um die Versammlung, die Gemeinde,
und darum, was daran im Christentum so besonderes ist. Biblisch versiert aber auch
pastoral erfahren will er ergründen, was die Grundlage dieses Gemeinsamen ist. Dabei
wird er nie moralisierend oder vorschreibend, seine Gedanken bleiben nachvollziehbar,
ohne ins Apodiktische umzuschlagen. Es ist nicht der große systematische Wurf,
der die Krise erklärt. Das will das Buch auch gar nicht sein. Es ist ein biblischer,
theologischer und pastoraler Leitfaden auf der Suche nach dem, wo wir heute die Grundlagen
für Gemeinde finden und formulieren können. Das Buch ist im Verlag Friedrich Pustet
erschienen und kostet etwa 17 €