Die kirchlichen Strukturen
in den deutschsprachigen Kirchen gehen auf breiter Front zurück, zumindest wenn man
die Pastoral betrachtet. Gleichzeitig dominieren die Auseinandersetzungen um den Umbau
der Strukturen. Unvermindert gehen hingegen die sozialen und caritativen Aktivitäten
der Kirche weiter. Peter Neher ist Präsident des deutschen Caritasverbandes: Pater
Bernd Hagenkord hat ihn gefragt, ob die Caritas so etwas wie das zukünftige Standbein
der Kirche in Deutschland ist:
„Ich denke, dass wir nicht die kommende Stütze
sind; wir waren immer ein wichtiges Standbein, indem die Kirche in ihrem Einsatz Notsituationen
sieht und konkret handelt, ob es nun für alte Menschen, für psychisch kranke Menschen,
für Obdachlose oder für überschuldete Menschen ist. Damit machen wir etwas aus dem
Evangelium deutlich, und zwar einen menschenfreundlichen Gott, der über die Arbeit
der sozialen Einrichtungen wahrgenommen werden kann. Und zwar auch dann, wenn wir
nicht ausdrücklich darüber sprechen. Das Tun macht deutlich, wofür wir als eine kirchliche
Einrichtung stehen.“
Eine Ansicht, die Papst Benedikt in seiner ersten
Enzyklika auch genau so formuliert hat.
„Deswegen bin ich nach wie vor sehr
dankbar für diese erste Enzyklika, die für uns eine ganz starke Ermutigung war und
die auch für das Selbstverständnis der organisierten Caritas einen sehr wichtigen
Impuls gegeben hat.“