2012-04-24 13:02:15

Marx: Kirche gegen Aushöhlung der „stillen Tage“


Der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat sich im Münchner Kirchenradio für ein Festhalten an den stillen Feiertagen ausgesprochen. Die Tage seien kein Lobby-Interesse der Kirchen, sondern ein Symbol für die ganze Gesellschaft. Ihm sei wichtig, dass es bei der Frage um die stillen Tage keine schleichende Aushöhlung, „keine Scheibchenpolitik“, gebe. Da beiße man bei ihm auf Granit, so der Münchner Erzbischof. Der Charakter dieser Tage müsse gewahrt bleiben. Marx kündigte an, dass die katholische Kirche dazu eine gemeinsame Stellungnahme mit der evangelisch-lutherischen Landeskirche erarbeiten werde. Beide Kirchen wollten zusammen mit der Staatsregierung eine gute Lösung finden.
Das bayerische Innenministerium plant zurzeit einen Gesetzentwurf, nach dem das Tanzverbot an den stillen Tagen gelockert werden soll. Danach soll es zukünftig erlaubt sein, bis zwei Uhr in der Früh in Lokalen und Diskotheken zu tanzen. Die Gesetzesvorlage wurde den beiden großen Kirchen vergangene Woche zugestellt. Laut Innenminister Joachim Herrmann hätten die Kirchen den Vorschlag bereits akzeptiert. Sowohl Kardinal Reinhard Marx als auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm haben diese Behauptung gegenüber dem Münchner Kirchenradio zurückgewiesen. Bislang gilt das Tanzverbot an Tagen wie dem Aschermittwoch, dem Karfreitag oder dem Allerheiligentag ab Mitternacht.

(kirchenradio 24.04.2012 sk)







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