2012-04-24 14:32:54

Indonesien: Kirche pflegt „Dialog des Lebens“


Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ weist auf die besondere Verantwortung der katholischen Kirche für das friedliche Miteinander der Religionen in Indonesien hin. Das Land erkenne zwar in seiner Verfassung Religionsfreiheit an, leider gebe es dort aber bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder Gewalt gegen religiöse Minderheiten. Das sagte Karl-Georg Michel von „Kirche in Not“ dem in Würzburg erscheinenden „Volksblatt“.

Im laufenden Jahr sei bislang nichts über Tote oder Verletzte bei religiös motivierten Zwischenfällen bekannt geworden, 2011 seien jedoch bei solchen Zusammenstößen acht Menschen ums Leben gekommen. Indonesien ist das Land mit dem höchsten muslimischen Bevölkerungsanteil weltweit. Um die 80 Prozent der rund 230 Millionen Einwohner sind Muslime.

„Die überwiegende Mehrheit der Muslime lebt aus der Toleranz heraus, die sich seit Jahrhunderten im Miteinander der Religionen ergeben und bewährt hat“, betonte Michel in dem Interview. Dennoch sei in Indonesien eine aggressiver werdende muslimische Minderheit teilweise arabischer Abstammung festzustellen. Diese muslimischen Fanatiker gingen gegen alles vor, was ihren Vorstellungen eines „wahren“ Islam widerspreche. Davon seien Christen und Hindus betroffen, aber auch Muslime. Der Präsident Indonesiens spreche sich immer wieder für Toleranz und Religionsfreiheit aus. Dennoch sei das Land von zunehmender Intoleranz, von geplanter und organisierter Gewalt gegen religiöse Minderheiten geprägt, so der Mitarbeiter von „Kirche in Not“ weiter.

(pm 24.04.2012 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.