2012-04-23 10:54:23

Heiliges Land: Ein Kinderkrankenhaus für den Papst


RealAudioMP3 Ein Kinderhospital in Bethlehem, das nach Benedikt XVI. benannt wird: Das ist die Initiative, die dem Papst in den vergangenen Tagen vom Jerusalemer Patriarch und der italienischen Stiftung Giovanni Paolo II. mit Unterstützung durch die italienische Bischofskonferenz und der Region Toskana vorgestellt wurde. Das Krankenhaus, das als Geschenk anlässlich seines kürzlich erfolgten Geburtstages und Pontifikatsjubiläums gedacht ist, wird von 2014 an arbeiten und ist ein spürbares Zeichen der Verbundenheit mit den Gemeinden und den Kindern im Heiligen Land. Das sagt der Präsident der Stiftung Giovanni Paolo II, Luciano Giovannetti, emeritierter Bischof von Fiesole.

„Wir sind eine Stiftung, die seit 1997 im Heiligen Land aktiv ist und dann ihren Horizont auf den gesamten Nahen Osten ausgeweitet hat. Unsere Erfahrung nimmt ihren Anfang in den Pilgerreisen im Heiligen Land. Bei diesen Pilgerreisen haben wir nicht nur über Jesus Christus reflektiert, was fundamental ist, sondern wir haben auch die Christen des Heiligen Landes und die Leute, die heute dort unter Entbehrungen und mit Mühsal leben, gesehen. So haben wir in Bethlehem nicht nur das Jesuskind angetroffen, sondern auch die Kinder von heute. Dabei ist uns aufgefallen, dass es kein kinderchirurigsches Krankenhaus gibt. In Bethlehem gibt es bereits ein Kinderkrankenhaus, das Baby Hospital, aber es hat keine kindergerechte chirurgische Abteilung. Deshalb haben wir beschlossen, dass es notwendig sei, eine solche Einrichtung zu schaffen, die unentbehrlich für das Leben aller Kinder, und insbesondere der Ärmsten unter ihnen, ist.“

Die Idee, das Krankenhaus nach Papst Benedikt XVI. zu benennen, sollte auch ein Zeichen dafür sein, dass der Papst immer ein besonderes Interesse für diese Region und seine Einwohner gezeigt habe, und das sich in seiner Pilgerreise und zahlreichen Einlassungen zum Thema manifestiert habe, so Bischof Giovanetti weiter. Beeindruckend an dem Projekt sei die positive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen kirchlichen und weltlichen Einrichtungen:

„Das Krankenhaus wird circa 40 Betten haben, und um dieses Projekt zu verwirklichen, war nicht nur die Unterstützung des Patriarchats notwendig, sondern auch die Arbeit der Stiftung, die von der italienischen Bischofskonferenz mitfinanziert wurde; außerdem haben sich die Region Toskana und zahlreiche andere kirchliche und weltliche Stiftungen beteiligt, neben der Unterstützung durch eine große Anzahl von Personen, die dafür gespendet haben. Jetzt müssen wir das Projekt erst bauen, und dann dafür sorgen, dass es auch wirklich auf hohem Niveau operieren kann: dabei hilft uns das Krankenhaus Meyer von Florenz, das bei der Ausbildung des Personals seinen Beitrag leistet, und auch die notwendigen Hilfsmittel und Arbeitsgeräte zur Verfügung stellt. Wir müssen auch darauf achten, keine Kathedralen in der Wüste zu bauen: Wir müssen zwar gute Arbeit bei der Konstruktion leisten, aber dann muss das Ganze auch funktionieren! Es ist klar dass dieses Werk in der Folge den lokalen Kirchen anvertraut wird, aber wir müssen auf diskrete Weise dafür sorgen, dass die Arbeit mit unserer Unterstützung weiter gehen kann: auch in der Folgezeit wird das Krankenhaus Mittel zum Weiterbetrieb und auch als moralische Unterstützung benötigen.“

Wie nah sich die gesamte katholische Welt dem Heiligen Land fühlt, beweist der Passus, den die Stiftung aus der Bibel ausgewählt und zu ihrem Motto gemacht hat: „Dort sind wir alle geboren“. Bischof Giovanetti erklärt:

„Unser Glaube hat seinen Ursprung im Heiligen Land, aber auch unsere Zivilisation kommt von dort und deshalb fühlen wir uns extrem eng verbunden mit dieser Region. Diese Verbundenheit drückt sich durch unsere Zuneigung, aber auch durch unser konkretes Engagement aus. Wir haben dafür zwei Adverbien geprägt; wir müssen dem Heiligen Land „affektiv“, also durch unsere Zuneigung, und „effektiv“ nahe sein. Das heißt dass die Pilgerreise einen wichtigen Moment darstellt, denn wenn wir ins Heilige Land gehen, treffen wir die Menschen dieser Region, und insbesondere die Christen; außerdem können wir hier wirklich die Werke verrichten, die notwendig dafür sind, dass die christliche Gemeinschaft weiter im Heiligen Land leben kann. Dabei achten wir aber auf eine große Öffnung in Richtung der arabischen Welt. Ein Beispiel dafür wäre das Institut, das Paul VI. realisiert hat und das 140 taubstumme Kinder beherbergt: 139 davon sind Muslime. Wir denken, dass dies eine großartige Tatsache unter dem mitmenschlichen Gesichtspunkt und für den Dialog ist.“

(rv 21.04.2012 cs)








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